Jürgen Habermas, Die Theorie des kommunikativen Handelns - eine Analyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,7, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Geschichte der Soziologie (Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit soll einen Bogen von der Entwicklung der Frankfurter Schule, zur Kritischen Theorie, hin zur 'Theorie des kommunikativen Handelns' spannen. Dabei soll zunächst eine geschichtliche Einordnung des Autors erfolgen. Das Hauptaugenmerk liegt auf der 'Theorie des kommunikativen Handelns' und betrachtet die Aspekte der Kommunikation und Rationalität. Weiterhin wird auf die Drei-Welten-Theorie, Handlungsarten und die ideale Sprechsituation eingegangen. Der letzte Teil gibt eine kurze Einführung in 'System und Lebenswelt'. Habermas ist der wohl berühmteste Vertreter der aus der Frankfurter Schule entstandenen Kritischen Theorie. Die Frankfurter Schule ist ein von Horkheimer und Adorno begründeter Ansatz, welcher die Philosophie der Aufklärung und des deutschen Idealismus, die sozialökonomischen Theorien des Marxismus als auch die Erklärungsschemata der Psychoanalyse Sigmund Freuds zu einer 'Kritischen Theorie' des Kapitalismus und der Lebensverhältnisse, sowie den sozialen Strukturen moderner Industriegesellschaften verbindet. Kern der Kritischen Theorie ist die ideologiekritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen und historischen Bedingungen der Theoriebildung. Mit Kritik und Erkenntnis ist zugleich der Anspruch verbunden, die gesellschaftlichen Verhältnisse zu verändern. Die Bezeichnung 'Kritische Theorie' geht auf den Titel des wegweisenden Aufsatzes 'Traditionelle und kritische Theorie' Max Horkheimers 1937 zurück. Traditionelle Theorie meint die in der Neuzeit vorherrschende Form einer reinen Wissenschaft, die sich unter dem Einfluss naturwissenschaftlicher Methodik von philosophischer Reflexion und praktischen Interessen abgelöst hat. Demgegenüber bezeichnet Kritische Theorie im Hinblick auf die gesellschaftliche Krisensituation eine neuorientierte, mit der Philosophie verbundene Wissenschaft, die sich des eigenen sozialen Entstehungszusammenhangs bewusst ist und eine kritische Instanz der Selbsterkenntnis bildet. Grundlegendes Bestreben war, durch Verknüpfung des Marxismus mit den Sozialwissenschaften eine materialistische Gesellschaftstheorie zu entfalten, die unter Verwendung einer positivismuskritischen empirischen Sozialforschung eine tiefgreifende und umfassende Analyse der bestehenden ökonomischen und gesellschaftlichen Lebensverhältnisse ermöglicht.

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