Jugend-Mentoring in Deutschland

Mentoring, Bildungs- und Aktivpatenschaften oder andere Formen individueller Unterstützung und Begleitung finden in den letzten Jahren in Deutschland immer größeren Zuspruch. Vor allem als Begleitmaßnahmen im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit, insbesondere an den Schnittstellen von Schule, Berufsausbildung und Beruf konnte sich die "Mentoring-Idee" in den vergangenen Jahren nachhaltig einen Namen machen. Die in diesem Buch zusammengefassten Arbeiten haben das Ziel, den in Deutschland wissenschaftlich noch nahezu unerschlossenen Bereich "Jugend-Mentoring und Berufsorientierung" einem interessierten Fachpublikum zugänglich zu machen. Das herausstechende Merkmal der gemeinsamen Veröffentlichung ist die Darstellung und Verknüpfung von Mentoring- bzw. Patenschaftsprogrammen mit Theorien der Berufsorientierung und Berufswahl sowie verschiedener sozialwissenschaftlicher Modelle. Der Schwerpunkt der ersten Arbeit von Jan Ehlers liegt in der theoriegeleiteten Analyse von Mentoring-Beziehungen. Sie liefert ein theoretisches Grundgerüst und versucht aufzuzeigen, welche Bedingungen ein erfolgreiches Mentoring begünstigen. Darüber hinaus gibt sie den Akteuren im Jugend-Mentoringbereich die Möglichkeit, einen Einblick in unterschiedliche Berufswahlmodelle zu gewinnen. In der zweiten Arbeit von Nikolas Kruse liegt der Schwerpunkt in einer empirischen Untersuchung. Dabei stehen die Vorstellung und Analyse der die Konzeptionen von Jugend-Mentoring-Programmen und deren Verbreitung in Deutschland im Vordergrund. Die Arbeit bietet einen umfassenden Überblick über die Vielfalt der Trägerschaften, die verschiedenen Zielsetzungen und Ansätze sowie die vielfältigen Strukturen in denen Jugend-Mentoring-Beziehungen mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung und Berufswahl in Deutschland existieren. Beide Arbeiten sind in sich abgeschlossen, so ist es möglich diese unabhängig von einander zu lesen und mit ihnen zu arbeiten. Neben der theoretischen Fundierung des "Jugend-Mentoring"- Konzeptes erfüllen vor allem die Kapitel 6 und 7 von Jan Ehlers sowie die Kapitel 2 und 5 von Nikolas Kruse eine Art Handbuchfunktion. Hier findet der Leser Anregungen sowie konkrete Hinweise zur Organisation von Mentoring-Programmen und zum Ablauf eines Mentorats. Darüber hinaus sind die im vorliegenden Band an verschiedenen Stellen vorgestellten berufswahltheoretischen Modelle eine gute Ergänzung um den an der Schnittstelle Schule - Arbeitswelt stehenden Jugendlichen ein qualitativ anspruchsvolles Mentoring-Programm zur Verfügung zu stellen, das seiner Unterstützungs- und Betreuungsfunktion gerecht wird.