Jugend und Gewalt. Einflussfaktoren auf Grundlage der Shell Jugendstudie 2010

Forschungsarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 14 Punkte, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Forschungsgegenstand der vorliegenden Arbeit ist die Shell Jugendstudie 2010. Schon seit 1953 beauftragt Shell unabhängige deutsche Forschungsinstitute mit der Erstellung von Studien, welche empirisch Einstellungen, Werte und Erwartungen von Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren dokumentieren. Die Untersuchung verdeutlicht einerseits die Sichtweisen der Jugendgeneration, regt gleichzeitig aber auch zu gesamtgesellschaftlichen Diskussionen an. Aufgrund der Langzeitberichterstattung lassen sich Veränderungen und Vergleiche zwischen den Forschungsergebnissen sichtbar machen (vgl. Shell Holding GmbH 2010). Bereits zu Beginn des Masterstudiengangs Erziehungs- und Bildungswissenschaften der Universität Marburg wurden im Rahmen des Seminars Sozialwissenschaftliche statistische Datenanalyse in der Praxis Teilbereiche der Shell Jugendstudie 2010 eigenständig in Kleingruppen analysiert und evaluiert. Sowohl die erlernten quantitativen Analysemethoden als auch die Beschäftigung mit den Themen der Studie weckten das persönliche Interesse, da letztere stets einen besonders hohen Aktualitätsbezug aufweisen, wie auch die Initiatoren der Studie hervorheben, wenn sie betonen, dass es 'immer besondere Anlässe oder vermutete gesellschaftliche Veränderungen (waren), die die Anregung gaben, eine neue Shell Jugendstudie in Auftrag zu geben' (Albert, Hurrelmann, & Quenzel 2010, S.11). Insbesondere in Bezug auf Jugend und Gewalt erweckt die mediale Berichterstattung mit Schlagzeilen wie 'S-Bahn-Drama: Wie lange müssen die Mörder in Haft?' - 'Killer von München: Warum sperren wir so ein Pack nicht einfach weg?' - '22 Schläge und Tritte auf das Opfer' (vgl. u.a. Thomsen 2009) gegenwärtig den Eindruck, die Gewaltbereitschaft unter den Jugendlichen nehme zu, sei als gesamtgesellschaftliches Problem zu interpretieren und mit 'entsprechend härteren Jugendstrafen zu bekämpfen' (Günzel 2001, S.107). Im Rahmen der eigenen, sowohl das Bachelor- als auch das Masterstudium begleitenden, Tätigkeit in einem Jugendwohnheim für psychisch kranke Jugendliche hat sich bereits früh der persönliche Fokus auf Themen devianten Verhaltens, emotional-instabiler und/ oder dissozialer Störungen, welche nicht selten in engem Zusammenhang mit gewaltsamen Konflikten und entsprechend strafrechtlichen Konsequenzen stehen, entwickelt. [...]