Jugendsprache(n) im Deutschen

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1,3, Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Diachronie und Reflexion über Sprache, Sprache: Deutsch, Abstract: Kein Kind mehr, aber auch noch längst nicht erwachsen: Jugendliche sind um ihre Situation wahrlich nicht zu beneiden. Um einen Ausweg aus diesem Dilemma zu finden, konstruieren sich Jugendliche ihre eigene Welt. Ob Kleidung, Aussehen, Umgangsformen oder Sprache: Nahezu alles wird verwendet, um den in dieser Lebensphase nötigen Schritt zur Emanzipierung von Eltern und Erwachsenen zu vollziehen und sich eine eigene Identität aufzubauen. In der vorliegenden Hausarbeit soll nun vor allem ein Einblick in die aktuelle linguistische Jugendspracheforschung des Deutschen gewährt werden, wobei vor allem geklärt werden soll, was konkret unter dem in der Gesellschaft weit verbreiteten Begriff der ¿Jugendsprache¿ zu verstehen ist, welche Funktionen sie übernimmt und durch welche Faktoren sie begünstigt wird. Dementsprechend wird zu Beginn der Arbeit zunächst einmal dargestellt, in welchen Situationen und zu welchem Zwecke Jugendliche ihre Jugendsprache verwenden. Im nächsten Schritt erfolgt eine recht detaillierte Darstellung derjenigen lexikalischen und syntaktischen Merkmale, die in der einschlägigen Forschung als typisch jugendsprachlich eingestuft werden, wobei anschließend hinterfragt wird, inwiefern diese tatsächlich repräsentativen Charakter besitzen. Im weiteren Verlauf wird der Fokus auf das Verhältnis zwischen Jugendsprache und Erwachsenensprache gelegt, indem zunächst die Erwachsenensprache aus Sicht der Jugendlichen und schließlich Dialoge zwischen diesen beiden Sprechergruppen beleuchtet werden. Vor allem soll hierbei Antwort auf die Frage gefunden werden, welche Funktion die Jugendsprache gegenüber den erwachsenen Sprechern einnimmt: Abgrenzung oder Auflehnung? Der letzte Aspekt dieser Hausarbeit geht schließlich der Frage nach, ob und inwieweit die Jugendsprache als ein Träger des Sprachwandels im Deutschen betrachtet werden darf, bevor in einem abschließenden Fazit noch einmal alle Ergebnisse zusammengefasst und die aus Platzgründen nicht behandelten Aspekte kurz erwähnt werden.