Jugendsprachliche Wortbildungsmittel anhand ausgewählter französischer Jugendzeitschriften

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Linguistik, Note: Sehr gut, Karl-Franzens-Universität Graz (Institut für Romanistik), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Franzosen sind berühmt - oder auch berüchtigt - dafür, sehr stolz auf ihre Sprache zu sein. Der Frankreichurlauber, der dazu in der Lage ist auch nur ein paar Wörter Französisch zu sprechen, ist viel mehr willkommen als jener, welcher sich mit seinem Schulenglisch zu helfen versucht; dreht er das Radio auf, so wird er bemerken, daß überwiegend Lieder in französischer Sprache gespielt werden, obwohl zumindest die österreichischen Jugendlichen derzeit englische Lieder viel 'cooler' finden. Da der Geschmack zwischen Erwachsenen und Jugendlichen in sehr vielen Bereichen oft getrennte Wege geht, stellt sich die Frage, welchen Wert die französischen Jugendlichen ihrer Sprache beimessen und wo sie selbst sich im Sprachsystem bewegen. Zu Beginn meiner Seminararbeit möchte ich mich zunächst mit der Frage: Was ist Jugendsprache? beschäftigen. Eigentlich ist die Erklärung ganz einfach: Jugendsprache ist die Sprache der Jugend. Doch diese Definition veranlaßt mich zu glauben, es gäbe eine Sprache, deren Besitzer ausschließlich die Jugend wäre und die nur von Jugendlichen gesprochen würde. Von Sprachwissenschaftlern wird Jugendsprache jedoch heute als komplexes sprachliches Register betrachtet (Vgl. Schlobinski, Kohl, Ludewigt 1993, 12). Diese Definition wirft eine weitere Frage auf: Was ist Jugend selbst überhaupt? Je nachdem, was in der Jugendzeit im Vordergrund steht, verwendet man in der Wissenschaft verschiedene Begriffe, um diese Lebensphase zu beschreiben. Psychologen sprechen eher von der Adoleszenz, Biologen von der Pubertät, Jugend ist ein soziologischer Begriff. In der Soziologie steht 'die historische Bedingtheit einer nach Alter sortierten Gruppe von Menschen' (Fend 2000, 22) im Vordergrund. Kinder, Jugendliche, Erwachsene usw. werden als soziale Gruppen voneinander unterschieden (Vgl. Fend 2000, 22f.). Von dieser Theorie geht die Jugendsprachforschung aus. Viele Wissenschaftler bezeichnen den Lebensabschnitt zwischen zwölf und 25 Jahren als Jugendphase (Vgl. z. Bsp. Fend 2000, 91-93). Diese Phase ist vor allem von der Suche nach der eigenen Identität und der Ausbildung individueller Persönlichkeit geprägt.

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