Just-in-Time-Produktion

V Vorwort Der Wunsch nach reibungslosem, sychronisiertem Funktionieren voneinander ab­ hängiger Prozesse ist nicht nur eine elementare Zielsetzung in der Produktion, sondern ein originäres Ziel rationalen Handeins und somit nicht neu. Neu und viel­ fältigen Wandlungen unterworfen sind lediglich die Möglichkeiten zur Erreichung dieses Ziels, die Art und Weise der Realisierung und der für die Koordination aufzubringende Ressourcenverzehr. Konkret sollen im Bereich der Produktion die verschiedenen Material- und Informationsflüsse - man müßte eigentlich, um im Bild zu bleiben, von stark meandierenden Nebenflüssen bzw. Flußlandschaften sprechen -so aufeinander abgestimmt werden, daß die Lagerbestände als Puffer möglichst gering, die Durchlaufzeiten niedrig und die unbeabsichtigten Produk­ tionsstockungen selten sind. Es geht bei der Just-in-Time-Produktion somit, pointiert formuliert, um die Problemstellung: Wie beherrsche ich die Kunst, stets zuverlässig, kostengünstig und schnell in "letzter Minute" zu produzieren bzw. wie müssen die Rahmenbedingungen beschaffen sein, damit eine derartige Strategie erfolgreich sein kann. Das die Just-in-Time-Philosophie widerspiegelnde Motto "Stets in letzter Minute" ist keine dem menschlichen Wesen fremde Vorgehensphilosphie. Im Gegenteil, scheint sie häufig, wie lebenspraktische Beispiele immer wieder belegen, erheb­ liche Kräfte zu wecken und Energien freizusetzen. Wenn hierdurch aber weder unverhältnismäßig hohe Ressourcen eingesetzt werden noch schädliche Hektik entstehen sollen, müssen, zumindest im Bereich der Produktion, just-in-time-spe­ zifische Rahmenbedingungen formuliert und implementiert werden.

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