Der Katalane Joaquim Amat-Piniella verarbeitet in dem preisgekrönten Roman 'K. L. Reich' seine Erfahrungen im Konzentrationslager Mauthausen - einem der gefürchtetsten, das von insgesamt 7000 Spaniern 2000 überlebten. Dieser bedeutende Text ist in Katalonien Klassiker und Schullektüre, nun liegt er erstmals in deutscher Übersetzung vor. Er ist aus mehreren Gründen bemerkenswert, vereint er Themen wie spanischer Widerstand, politische KZ-Häftlinge, katalanische Literatur und Zeitgeschichte. Der Autor entschied sich für den Weg der Fiktion, so konnte er das Unbeschreibliche ohne Anspruch auf die Wahrheit einzelner Ereignisse erzählen. Es werden nicht nur das Grauen und die Not geschildert, sondern auch die sofort einsetzenden Machtverhältnisse unter den Häftlingen, das hilflose Mitleid und seine Grenzen - und der tägliche Voyeurismus. Aus dem Katalanischen von Kirsten Brandt. Mit einem Nachwort von Marta Marín-Dòmine.

Joaquim Amat-Piniella, 1913 in Manresa (nahe Barcelona) geboren, 1974 in Barcelona gestorben. Als junger Mann war er Teil der politischen katalanischen Bewegung, der Jura-Student schrieb Artikel für 'El Dia' und war Mitgründer des Jazzclubs 'Hot Club'. Von 1941-45 in Mauthausen und Ebensee interniert, 1945-48 im Exil in Andorra, ab 1948 wieder in Barcelona. Diverse Publikationen, für 'K. L. Reich' erhielt er 1965 den Fastenrath-Preis für das beste katalanische Buch.