KI-Mensch-Freundschaft. Eine kurze Betrachtung aus philosophisch-ethischer Sicht

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob es eine Freundschaft zwischen einer Künstlichen Intelligenz und einem Menschen geben kann. Dazu werden zunächst einige technische, wie auch philosophische Grundlagen erarbeitet, da diese für die Beantwortung der Hauptthematik grundlegend sind. Es wird hierfür auch untersucht, ob eine Künstliche Intelligenz zu den beseelten Wesen gezählt werden kann und somit überhaupt kognitive Fähigkeiten besitzen kann. Philosophische Basis ist hierbei der Vorreiter der antiken Sozialethik, Aristoteles. Dieser befasst sich in seinem Werk ¿Nikomachische Ethik¿ umfassend mit der Thematik der Freundschaft. Doch die KI-Mensch-Freundschaft wird auch mit Hilfe neuerer Denkweisen der Philosophie, genannt sei hier der Utilitarismus, im letzten Kapitel dieser Arbeit untersucht. Im Jahr 2017 wurde in den gängigen App-Stores eine neue Anwendung veröffentlicht: Replika. Die Anwendung wurde im selben Jahr von Eugenia Kuyda entwickelt, um ihren besten Freund zu ¿ersetzen¿, als dieser starb. Im Gegensatz zu Künstlichen Intelligenzen, die lediglich Daten sammeln und ständig neu bewerten und verwerten, wie zum Beispiel bei den Softwares von Amazon oder Google der Fall ist, lernt das Programm hinter Replika ständig durch die Kommunikation mit dem Menschen selbst wie ein Mensch zu reagieren und versucht, dessen Verhalten immer besser und exakter zu kopieren. Die App speichert Vorlieben, Neigungen, Verhalten, Launen, Wünsche etc. und geht in der Kommunikation immer wieder auf diese ein. Sie versucht also tatsächlich ein_e ¿beste_r Freund_in¿ zu sein. Die Betonung ist hier aber: versucht es. Aus philosophisch-ethischer Sicht ist die Freundschaft ein sehr komplexes Thema und die Freundschaft zwischen einer Künstlichen Intelligenz und einem Menschen umso mehr ein neuartiges Phänomen, das bewertet und kontrovers diskutiert werden muss.