Kaiser Commodus Ende

'Von seiner frühen Jugend an', schreibt Lampridius, 'war er frech, boshaft, grausam, lüstern und besudelte sogar seinen eigenen Mund.' Als sein Vater Marc Aurel, ein ebenso mäßiger wie schwacher Herrscher, starb, zog Commodus von seinem Feldlager an der unteren Donau nach Rom, wo er zunächst als Imperator begrüßt wurde. Doch schnell wird seine Vorliebe für Genüsse der verderblichen Art in dem sicherlich nicht skrupulösen Rom zum Sprichwort. Sein Palast glich bald einem Bordell, in dem die edelsten Frauen nicht minder seinen Lüsten geopfert wurden wie die übelsten Freudenmädchen. Gleichzeitig wandelte sich sein Äußeres, aus dem einst schönen Jüngling wurde ein frühzeitig gealteter Greis. Erst jetzt entschlossen sich einige wenige zur Tat. Seine Konkubine Marcia und der Sklave Narcissus ermorden Commodus, von dem der römische Senat zu sagen wagt: ' Er war grausamer als Domitian, unsittlicher als Nero.' Treffend gelingt es dieser Dichtung voller Gewalt und Erotik die Zustände im alten Rom wiederzugeben.-

Robert Heymann (1879-1946) war ein deutscher Schriftsteller, Dramaturg, Redakteur, Drehbuchautor und Filmregisseur. Der in München geborene Autor veröffentlichte seit 1901 Dramen und Romane (u. a. 'Istar, das ist die Liebe', 'Tod', 'Herrenrecht', 'Das Bild von Sais' und 'Gefallene Frauen'). Seit 1902 arbeitete er zudem als Dramaturg für das Kabarett Überbrettl, für das Zentraltheater in Zürich sowie für das Intime Theater in München. Zeitweise war er als Journalist für die 'Basler Zeitung' tätig. Während des Ersten Weltkrieges gab ihm die Berliner 'Luna Film' einen Vertrag als Drehbuchautor und Regisseur. Heymann blieb auch in seinen Filmen der dramatischen Akzentuierung treu und drehte mit Schauspielern wie Theodor Loos, Joseph Schildkraut, Ernst Hofmann und Friedrich Kühne. Ab 1918 beschränkte er sich auf das Schreiben von Drehbüchern, und bereits Mitte der zwanziger Jahre zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück und konzentrierte sich auf das Verfassen von Romanen. Er veröffentlichte auch unter den Pseudonymen Robert Heymann-Dvorák, Max Ladenburg, Annemarie Land, Fred Roberts und Sir John Retcliffe der Jüngere.

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