'Kanak Sprak'. Das Bild des 'Kanaken' bei Feridun Zaimoglus

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für germanistische und allgemeine Literaturwissenschaft der RWTH Aachen), Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird zunächst das Selbstbild der Kanaken in 'Kanak Sprak' auf Basis der Monologe analysiert. Anschließend wird untersucht, inwieweit sich die Gruppe der Kanaken aus dem Text zu einer traditionellen Diaspora zum Beispiel nach William Safran oder einem veränderten Diasporabegriff zuordnen lassen. 'Kanak Sprak' gehört neben 'Abschaum' und 'Koppstoff' zu Feridun Zaimoglus ersten Werken. Sie alle verbindet ein 'quasi-dokumentarischer Ansatz'. Zaimoglu ging zunächst während der Gespräche mit den Kanaken wie ein Ethnologe vor und bearbeitete das entstandene Material danach als 'literarische Person'. Auch wenn Zaimoglu selbst in seinem Vorwort betont, dass es ihm darum ging, ein 'authentisches Sprachbild' zu schaffen und er sich selbst primär als Reporter und nicht als Autor sieht, ist 'Kanak Sprak' demnach kein authentischer, sondern ein literarischer Text, in dem Zaimoglu die sprechenden Figuren literarisch gestaltet hat. Durch die geschickte Formulierung 'Misstöne vom Rande der Gesellschaft' entzieht sich Zaimoglu der Diskussion, ob die Texte dokumentarisch oder literarisch sind und lässt sie als Misstöne beides zugleich sein.