Kant und der Weltföderalismus.

Das Paradigma des souveränen Nationalstaats gerät im 21. Jahrhundert im Zeichen der Globalisierung zunehmend unter Druck, weil er seine Kernaufgaben nicht mehr hinreichend erfüllen kann. Als Alternative wird in der global-politischen Philosophie u.a. der Weltstaat genannt. In Analogie zur horizontalen Gewaltenteilung im demokratischen Verfassungsstaat, wird auch für den Weltstaat ein föderales System vorgeschlagen - der Weltföderalismus. Peter Unruh legt den Beitrag frei, den die global-politische Philosophie Kants für das Theorem des Weltföderalismus leisten kann. Ausgehend von der Schrift »Zum ewigen Frieden«, der »Rechtslehre« und den kleineren politischen Schriften Kants werden die einschlägigen Argumente identifiziert, erläutert und bewertet. Die als widersprüchlich analysierte Argumentation Kants, die um die Begriffe des »Völkerbundes« und des »Völkerstaates« kreist, wird aufgelöst zugunsten des Kantischen Postulats einer politischen Evolution hin zum Weltföderalismus. Den Abschluss bilden ein Blick auf die Aktualität des Kantischen Weltföderalismus in der global-politischen Philosophie und der politischen Realität der Gegenwart.

Peter Unruh studied law at the Georg-August University in Göttingen. He was a research assistant at the chairs of General Legal Theory of Prof. Dr. Ralf Dreier and of Public Law of Prof. Dr. Christian Starck. In 1993 he received his doctorate with a thesis on Kant's philosophy of state. After his legal clerkship in Hamburg, he returned to the Georgia Augusta in 1995 and habilitated at the chair of Prof. Dr. Franz-Josef Peine in 2001 with a work on constitutional theory on the constitutional concept of the Basic Law. Since 2012, he has been President of the Regional Church Office of the Lutheran Church in Northern Germany.

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