Kants Analytik des Erhabenen und ihre Rezeption durch Lyotard
Autor: | Christoph Welz |
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EAN: | 9783832400330 |
eBook Format: | |
Sprache: | Deutsch |
Produktart: | eBook |
Veröffentlichungsdatum: | 04.05.1997 |
Kategorie: | |
Schlagworte: | erhabenens konzeption kritik postmoderne urteilskraft widerstreits ästhetik |
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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: Der Begriff des Erhabenen wird heute - soweit nicht aus dem alltäglichen Sprachgebrauch verschwunden - entweder in Verbindung mit Kitsch und Pathos gebracht oder fungiert als Mittel der Ironisierung des Pathetischen im weiten Sinne. In der Philosophie war und ist dies anders. Vor allem in der Ästhetik spielte der Begriff eine wichtige Rolle, etwa in Kants berühmter Schrift 'Kritik der Urteilskraft' (1790), auch wenn der Begriff im Schatten des Begriffs des Schönen stand und steht. Das Erhabene aus seiner Bedeutungslosigkeit wieder ans Tageslicht der feuilletonistischen wie philosophischen Aufmerksamkeit hervorgeholt zu haben, ist auch das Verdienst des französischen Philosophen Jean Francois Lyotard. Lyotard greift den Begriff im Zuge der sog. Postmoderne auf Diese bedeutet für ihn die Verschiedenheit von Betrachtungsweisen von Wirklichkeit, die in ihrer Eigenheit an die Stelle von traditionellen, so verstandenen 'einheitlichen' Denk- und Sprachmustern treten. Der Verschiedenheit dieser menschlicher Perspektiven entsprechen unterschiedliche 'Sprachspiele': das wissenschaftliche, theologische, juristische, philosophische, künstlerische Sprachspiel etc. Jedes ist gleichgültig und mit dem anderen durch nichts verbunden, quasi eine 'andere Welt'. Wichtig ist hier 'Differenz' statt 'Identität'. Die Welt und auch der Einzelne sind zerrissen, vielschichtig, Erkenntnis wird zur Frage des Gesichtspunktes und ist im Grunde (soweit dies zu sagen noch möglich ist) ästhetisch: Nicht der Begriff sorgt für Erkenntnis, sondern eine Art individuelle, sinnlich-moralische Wahrnehmung von 'Ereignissen'/'Geschehnissen'. Das Erhabene ist für diese Konzeption nun zentraler Begriff, insofern es von Lyotard als eine Gefühlsgröße verstanden wird, die Ausdruck eines 'Unsagbaren', eines plötzlichen 'Geschehnisses' ist, angesichts dessen der Mensch aus der (Begriffs-, Logik-)Bahn geworfen wird und seine Unfähigkeit fühlt, das, was geschieht, darzustellen, zu fassen, in der herkömmlichen Sprache zu begreifen. Gleichzeitig jedoch mit diesem Unfähigkeits-Empfinden eröffnet sich dem Menschen ein Bewußtsein der Ideen eigener Möglichkeiten, das Ausgangspunkt der modernen, avantgardistischen und zuletzt postmodemen Kunst ist. Diese umkreist das 'Unsagbare', Nicht-Darstellbare und ist angemessener Ausdruck des gegenwärtigen individualistischen, 'gebrochenen' Bewußtseins. Die Arbeit teilt sich in zwei Hauptteile: den ersten Teil bildet die [...]