Kants Konzept der 'unsichtbaren Kirche' - dargestellt im Kontext der ethischen und religionsphilosophischen Schriften

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: gut, FernUniversität Hagen (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Präsenzseminar: Religion und Moralität, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Vorrede zu seiner Religionsschrift beginnt Kant programmatisch und im klaren Einklang mit den Prinzipien seiner kritischen Philosophie, wenn er sagt: »Die Moral [...] bedarf weder der Idee eines anderen Wesens über ihm [sc. dem Menschen], um seine Pflicht zu erkennen, noch einer anderen Triebfeder als des Gesetzes selbst, um sie zu beobachten« . Weiter führt er aus, daß Moral daher nicht auf Religion angewiesen ist, ja daß sie nicht einmal einen Zweck für moralisches Handeln angeben muß, da sie sich allein auf das durch die reine praktische Vernunft erkannte Sittengesetz (in der Gestalt des kategorischen Imperativs) stützen kann. In der vorlilegenden Arbeit wird analysiert, warum Kant trotz dieser Feststellung eine philosophische Rechtfertigung von Religion und Kirche für notwendig hält. Dabei kommt es insbesondere auf den Begriff der 'unsichtbaren Kirche' an, welcher den sozialen Aspekt der Moral herausstellt, d.h. ihre Anwendung auf den Menschen als gesellschaftliches Wesen. Nicht obwohl, sondern gerade weil sie in ihrem Bemühen um moralische Handlungen immer wieder scheitern, müssen sich alle Menschen, die guten Willens sind, zur unsichtbaren, aber gleichwohl wirklichen Kirche vereinigen mit dem Ziel, letztlich die ganze Welt zu moralisieren.

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