Kapitaladäquanz und Kapitalallokation im Kompositversicherungsunternehmen auf der Basis eines 'internen Modells'

Die vorliegende Arbeit untersucht die neuen Kapitalanforderungen im Rahmen von Solvency II. Die künftigen aufsichtsrechtlichen Anforderungen werden in Analyse der Problemstellen der bisherigen Solvabilitätsanforderungen erörtert. Für ein Beispiel-Versicherungsunternehmen, die Exemplaria Versicherungs-AG, wird ein internes Modell entwickelt, mit dem Kapitalanforderungen berechnet werden. Dieses interne Modell wird für verschiedene Szenarien simuliert und ausgewertet. Aus den Ergebnissen werden generelle Maßstäbe für die Anforderungen von Solvency II an interne Modelle entwickelt. Zusätzlich wird die Möglichkeit untersucht, ein internes Modell in der Unternehmenssteuerung zu verwenden. Im Rahmen der Kapitalallokation wird die Verteilung des Gesamtbetrags der zu unterlegenden Eigenmittel auf die einzelnen Unternehmenssegmente diskutiert. Daraus werden Ansätze entwickelt, die wertorientierte Unternehmenssteuerung mit den aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen zu verknüpfen, um eine risikoadjustierte Performancesteuerung unter Berücksichtigung von Solvency II zu ermöglichen. Die Arbeit präsentiert konkrete Vorschläge, um die Anforderungen von Solvency II zum Vorteil von Unternehmen zu nutzen und ein umfassendes Steuerungssystem zu implementieren. Sie ist deshalb nicht nur ein Beitrag zur wissenschaftlichen Theorie, sondern richtet sich auch an Praktiker - u. a. an Risikomanager und Controller in Versicherungsunternehmen als auch an Wirtschaftsprüfer oder Unternehmensberater.