Kapitalanlagemanagement bei Lebensversicherungsunternehmen für Hybridprodukte unter Solvency II und im aktuellen Niedrigzinsumfeld

Das aktuelle Niedrigzinsumfeld und die aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsbestimmungen bringen das Geschäftsmodell der klassischen Lebensversicherung immer mehr in Bedrängnis. Eine dauerhafte Erwirtschaftung garantierter Mindestverzinsungen scheint in Anbetracht der Kapitalmärkte ohne die Inkaufnahme steigender Risiken zunehmend unmöglich zu werden. Allerdings fordert das neue Aufsichtsrecht Solvency II eine risikoadäquate Kapitalunterlegung, so dass das Eingehen höherer Kapitalanlagerisiken zu einer Erhöhung der Risikokapitalanforderungen führt. Vor diesem Hintergrund befasst sich die Arbeit mit einer neuen Klasse von Lebensversicherungsprodukten, den Hybridprodukten. Diese haben das Ziel, durch eine teilweise Rückübertragung der Kapitalanlagerisiken an die Versicherungsnehmer, die Eigenmittelanforderungen für das Lebensversicherungsunternehmen zu senken. Zugleich sollen auch im Niedrigzinsumfeld attraktive Renditen für die Versicherungsnehmer geboten werden können. Eine besondere Bedeutung zur Erreichung dieser Ziele kommt dem Kapitalanlagemanagement zu, dessen Besonderheiten und wesentliche Herausforderungen im Zusammenhang mit Hybridprodukten den Fokus dieser Arbeit bilden. Dazu stellt der Autor zunächst die verschiedenen Generationen von Hybridprodukten vor und geht insbesondere auf ihre Garantieerzeugung ein. Diese unterliegt einer Reihe spezifischer Risiken, die sich neben den ständig wandelnden Kapitalmärkten auch aus dem Verhalten der Versicherungsnehmer ergeben. Einer Analyse der Risiken folgt eine Betrachtung der Renditeprofile von Hybridprodukten, wobei der Autor aufzeigt, dass das hohe Kostenloading die Renditemöglichkeiten oft stark begrenzt.

Simon Radstaak wurde 1990 in Essen geboren. Nach dem Abitur im Jahre 2009 am St. Christophorus Gymnasium in Werne, folgte von 2009-2011 eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG in der Region Dortmund/Hamm. Nach Abschluss der Ausbildung studierte er im Bachelor Wirtschaftspädagogik an der Universität Leipzig. An das Bachelorstudium schlossen sich Masterstudiengänge der Wirtschaftspädagogik sowie der Betriebswirtschaftslehre mit dem Schwerpunkt 'Banken und Versicherungen' an. Seit 2016 ist Simon Radstaak als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig tätig und promoviert bei Prof Dr. Fred Wagner zum Thema Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherungsunternehmen in Infrastruktur.

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