Karl Kraus im Urteil literarischer und publizistischer Kritik

Karl Kraus ist ein multimediales 'Ereignis' der Wiener Moderne, dessen literarische, kulturelle und politische Wirkung weit über Österreich hinausstrahlt. Bislang fehlte ein wissenschaftliches Werk, das die breite, vielfältige Resonanz des wortmächtigen Satirikers, Sprach- und Kulturkritikers von den Anfängen bis zur unmittelbaren Gegenwart monographisch und editorisch anhand öffentlichkeitswirksamer Texte verschiedenster, bekannter und weniger bekannter Autoren dokumentiert. Dieses Desiderat erfüllt Dietmar Goltschnigg mit seinem großangelegten Projekt, dessen erster Band die Kraus-Rezeption im Zeitraum von 1892 bis 1945 erfasst. Auf der Basis eines repräsentativen, mit ausführlichem Stellenkommentar versehenen Textkorpus (154 Beiträge von 114 Autoren) wird Kraus' Wirkung in 15 Kapiteln dargestellt, deren thematische Schwerpunkte die kritische Auseinandersetzung mit den zeitgenössischen Jungwiener Autoren, Zionismus und Antizionismus, Judentum und Antisemitismus, Sittlichkeit, Kriminalität und Psychoanalyse, Krieg und Pazifismus, Karikatur und Plagiat, Sozialdemokratie, Austrofaschismus und Nationalsozialismus bilden. Der systematisierenden Erschließung des monographischen Darstellungsteils, der Textedition und des Kommentars dienen im Anhang eine Zeittafel, ein Register der Schriften von Kraus sowie ein Sach- und Personenregister.

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