Karl R. Poppers Kritik am platonischen Totalitarismus und das Ende der Utopie bei Joachim Fest

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,7, Universität Duisburg-Essen (Soziologie), Veranstaltung: Politik und Utopie in der Fernsehserie "Star Trek", Sprache: Deutsch, Abstract: Karl Poppers ¿die offene Gesellschaft und ihre Feinde¿ war bereits zu seinen Lebezeiten ein Klassiker und gilt heute als politisch-philosophisches Standardwerk. Sein Entschluss, dieses Buch zu schreiben, fiel am 13. März 1938: dem Tag, an dem Hitlers Truppen in Poppers Heimatland Österreich einmarschierten. Popper befand sich damals in Neuseeland, wo er eine Dozentur angenommen hatte. Er selbst sagte über das Entstehen der ¿offenen Gesellschaft¿, dass er einen Beitrag zum Krieg leisten wollte, die Freiheit verteidigen und außerdem ¿eine Verteidigung gegen totalitäre und autoritäre Ideen und als eine Warnung vor den Gefahren des historizistischen Aberglaubens¿ schaffen wollte. Popper beendete die erste Niederschrift 1942, welche zunächst von verschiedenen Verlagen abgelehnt wurde, dann aber in London während Hitlers Angriff durch seine so genannten ¿Vergeltungswaffen¿ in Druck ging. Die erste Auflage erschien 1945, als der Krieg in Europa sein Ende fand. Popper begibt sich in diesem Werk auf eine Art ¿Spurensuche¿ in der Geschichte: von Hitler zurück zu Platon, den er als ersten großen politischen Ideologen (Klassen- und Rassendenken) ansieht; von Stalin zurück zu Karl Marx (Kritik an Marx auch als Eigenkritik, da Popper in seiner Jugend selbst Marxist gewesen war). Die Tendenz seines Buches ist klar gefasst: gegen Hitler (anti-Nazismus) und gegen Stalin . Der erste Band, ¿der Zauber Platons¿, beinhaltet Poppers Kritik an Platon, besonders an der platonischen Staatsphilosophie und der Theorie der Formen und Ideen, kurz genannt die Ideenlehre. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass er nicht die gesamte platonische Philosophie behandelt, sondern lediglich Platons Historizismus und seinen ¿besten Staat¿. Popper ist der Ansicht, dass der Historizismus nicht nur unzulänglich, sondern sogar schädlich sei. Es ist vornehmlich die totalitäre Tendenz in Platons politischer Philosophie, die Popper kritisiert. Es enthält die wichtigsten Aspekte der Popperschen Utopiekritik und seiner Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Typen des politischen Totalitarismus. Er untersucht die gegensätzlichen Richtungen der ¿offenen Gesellschaft¿, die er mit der abendländischen Demokratie definiert und der ¿geschlossenen Gesellschaft¿, die er wegen ihres Kollektivismus und der staatlichen Alleinherrschaft ablehnt. Für Popper führt eine Art ¿roter Faden¿ von Platon zu Hitler und Stalin. Für Popper steht Platon in einem feindlichen Gegensatz zur offenen Gesellschaft der Demokratie.

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