Katalonien und Spanien. Geschichtliche, kulturelle und politische Dimension des Konflikts

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Romanistik - Hispanistik, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Institut für Romanische Sprachen und Literaturen), Veranstaltung: Einführung in die Hispanistik, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit behandelt die entscheidenden historischen Entwicklungen der Separatistenbewegungen in Katalonien und beleuchtet ihre unterschiedlichen dimensionalen Ansätze (sozial, kulturell, politisch, wirtschaftlich). Dazu erfolgt in einem ersten Schritt eine Begriffsdefinition, die zur klaren Abgrenzung der Begriffe Regionalismus, Nationalismus und Separation beiträgt und zum Grundverständnis dieser Arbeit dient. Wollen Sie, dass Katalonien zu einem unabhängigen Staat in Form einer Republik wird? Diese Frage wurde im Oktober 2017 den Bürgern der nordöstlichen Autonomen Gemeinschaft Spaniens, Katalonien, im Rahmen eines plebiszitären Referendums gestellt. Der folgende Sezessionsversuch Kataloniens sorgte weltweit für Schlagzeilen und machte auf einen bisher größtenteils ignorierten Konflikt aufmerksam. Spätestens mit der Festnahme des katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont in Deutschland hat der Katalonien-Konflikt auch das deutsche Bewusstsein erreicht und die Frage hervorgerufen, warum eine hoch industrialisierte, europäische Region, die über beachtliche Autonomierechte verfügt, mit solchem Nachdruck für ihre Unabhängigkeit kämpft. Es handelt sich um einen Konflikt, der weitreichend historisch verankert ist und dessen Anfänge spätestens zu Beginn des 18. Jahrhunderts eingeordnet werden können. Katalonien befindet sich seither in einer Achterbahnfahrt um den Kampf und Erhalt seines Autonomiestatuts angesichts der spanischen Zentralregierung. Diese Separatistenbewegung hat innerhalb der letzten Jahre einen neuen Höhepunkt erreicht.