Kausalität und kontrafaktische Konditionale bei David Lewis

Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,0, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Um der Frage auf den Grund zu gehen, wie Kausalität mithilfe von kontrafaktischen Konditionalen analysiert werden kann, soll dieser Ansatz zunächst motiviert werden. Hume definierte Kausalität wie folgt: Eine Ursache ist ein Ereignis A, auf das ein weiteres Ereignis B folgt, und wann immer ein Ereignis a-ähnlich ist, so folgt darauf ein b-ähnliches Ereignis. Er hängte an diese erste Definition eine Alternativformulierung an: Wenn das erste Ereignis nicht geschehen wäre, so wäre das zweite nicht geschehen. Obwohl Humes erste Definition noch immer die vorherrschende Sichtweise der Kausalitätsphilosophie darstellt, weist sie wesentliche Probleme auf. Die hume'sche Regularitätsanalyse neigt, nach Lewis, zur Verwechslung von Kausalität an sich mit verschiedenen anderen kausalen Relationen. Sei c ein Minimalset von Konditionen und unter den gegebenen Naturgesetzen hinreichend für e, dann sei c Ursache von e. Doch hier ergibt sich eine Dreiteilung, denn (1) c könnte möglicherweise ein Effekt von e sein. Ein Effekt, der unter den Naturgesetzen und Umständen nur durch e verursacht werden konnte. Oder (2) c könnte ein Epiphänomen der Kausalgeschichte von e sein. Ergo ein mehr oder minder wirkungsloser Effekt einer ursprünglichen Ursache von e. Oder (3) c könnte ein, wie Lewis es nennt, 'preempted potential cause', eine Ursache, die von einer anderen Ursache ausgeschlossen worden ist, sein. Lewis' kontrafaktische Theorie der Kausalität möchte genau diesen Mangel an Differenzierung von tatsächlichen Ursachen zu Effekten, Epiphänomenen und Ausschließungen überwinden. Lewis sieht darin keine bloße Umformulierung von Humes Definition von Kausalität, sondern vielmehr den Grundsatz einer kontrafaktischen Analyse von Kausalität.

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