Simha Rotem, genannt Kazik, nahm als Jugendlicher am Warschauer Ghettoaufstand teil und ist der letzte noch lebende Kämpfer dieses epochalen jüdischen Widerstandskampfes. Er war 15 Jahre alt, als die NS-Armee in Polen einfiel, und 19, als der Aufstand am 19. April 1943 begann. Er organisierte die Flucht der letzten überlebenden Kämpfer aus dem brennenden Ghetto durch das Labyrinth der Abwasserkanäle. 1944 beteiligte sich Kazik am Warschauer Aufstand und bereitete anschließend noch vor Kriegsende Fluchtwege nach Israel vor. Ohne nachträglich zu romantisieren oder zu verklären, beschreibt er die schier unvorstellbare Härte des Kampfes gegen die Nazis. Mit seinen Erinnerungen erfüllte er die innere Verpflichtung, Zeugnis abzulegen über 'die Geschichte des polnischen Judentums in den Tagen der Vernichtung und des Widerstands'.

Simha Rotem wurde am 10. Februar 1924 als Sohn von Zvi und Miriam Rathajzer-Minski im Warschauer Vorort Czerniaków geboren. Er war das älteste von vier Kindern. Bereits mit zwölf Jahren schloss er sich der zionistischen Jugendorganisation Hanoar Hazioni an. Beim Überfall der Deutschen auf Polen im September 1939 wurde das Haus der Familie bombardiert. Simha Rotem verlor dabei seinen Bruder und fünf weitere Familienmitglieder und wurde selbst durch einen Splitter am Hals verletzt. Im Jahr 1942 schloss er sich im Warschauer Ghetto der Jüdischen Kampforganisation ZOB an und beteiligte sich am Ghettoaufstand, den er als einer der wenigen überlebte. 1944 kämpfte er erneut im Rahmen des Warschauer Aufstands. Nach dem Krieg wanderte Simha Rotem 1946 nach Palästina aus. Simha Rotem lebt heute in Jerusalem.

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