Kiezdeutsch als Sprachverfall oder Dialekt? Eine Analyse

Studienarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 2,7, Universität Hamburg (Erziehungswissenschaft), Veranstaltung: Linguistik Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand dieser Hausarbeit ist die Analyse und Betrachtung des Kiezdeutschs. Das Ziel ist es, ermitteln zu können, ob Kiezdeutsch als Sprachverfall oder als Dialekt betrachtet werden kann. Zusätzlich ist es interessant zu wissen, ob das Nutzen des Kiezdeutschs bedeuten würde, dass der/die Sprecher:in ausschließlich dieses beherrscht, oder auch in der Lage ist, Deutsch als Standardsprache zu sprechen. Insbesondere wird auch betrachtet, inwiefern das Kiezdeutsch von der Norm abweicht und ob es als schlechtes Deutsch gesehen werden sollte. Wofür eine Befragung analysiert wird, in der es darum geht, zu sagen, ab wann Deutsch als 'schlecht' betitelt werden kann. Wenn man sich mit der deutschen Sprache befasst, ist man sich evtl. nicht darüber bewusst, wie allseitig diese sein kann, denn sie ist vielfältig und stellt sich aus mehreren Dialekten zusammen. Im Alltag hat man sicherlich schon einmal Kiezdeutsch zu hören bekommen, wobei man sich womöglich gefragt hat, ob diese Art des Sprechens den gewöhnlichen Verwendungsarten der deutschen Sprache gerecht ist. Das Sprechen von Kiezdeutsch wird oftmals einer bestimmten Menschengruppe zugeordnet, welche häufig eine türkische Herkunft aufweise. Jedoch seien dies nur Klischees, die nicht der Wahrheit entsprechen. Denn Kiezdeutsch wenden die Sprecher:innen nicht durchgängig an, sein Vorkommen ist abhängig von der Gruppe, in der es gesprochen wird, oftmals geschieht dies unter Freund:innen oder in einer Gruppe aus einem multiethnischen Viertel. Somit habe die Herkunft der Familie keinen Einfluss auf die Nutzung von Kiezdeutsch. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass Kiezdeutsch mit vielen Vorurteilen zu kämpfen hat, welche analysiert und widerlegt werden sollten.