"Kill one, frighten thousand." - Eine Inhaltsanalyse der massenmedialen Thematisierung des Linksterrorismus zwischen 1970 und 1990

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Recht und Kriminalität, Note: 1, Universität Bielefeld, Veranstaltung: Lehrforschung: Die massenmediale Thematisierung sozialer Probleme, Sprache: Deutsch, Abstract: ¿Kill one, frighten thousand¿ - dieses chinesische Sprichwort berührt die zentralen Fragen dieser Lehrforschungsarbeit zum Thema ¿Die massenmediale Thematisierung sozialer Probleme¿. Ziel der empirischen Untersuchung ist die Frage nach der Thematisierung und Darstellung des sozialen Problems Terrorismus im deutschen Nachrichtenmagazin ¿Der Spiegel¿. Der Bericht thematisiert den ¿Linksterrorismus¿ in der BRD in der Zeit zwischen 1970 und 1990 im deutschen Nachrichtenmagazin ¿Der Spiegel¿. Im Vordergrund steht dabei die terroristische Vereinigung ¿Rote Armee Fraktion¿, die in der Zeit ihrer Existenz große Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Aktivitäten der RAF, zu denen die Ermordung von 35 Personen, die Geiselnahme oder Gefangennahme von etwa 100 Menschen sowie Sachschäden in Millionenhöhe gehören, führten zu einer polarisierten Kontroverse über den Zustand der Bundesrepublik. Die Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung sozialer Probleme in der massenmedialen Berichterstattung werden anhand des Themas Terrorismus überprüft. Zur theoretischen Einbettung werden im ersten Teil der Arbeit zunächst die dominierenden Theorien sozialer Probleme dargestellt. Neben allgemeinen Erkenntnissen wird der Karriereverlauf eines sozialen Problems sowie die Rolle der Massenmedien in diesem Prozess eingehend erläutert. Es folgt eine detaillierte Einführung in die Terrorismusforschung, in deren Mittelpunkt die Problematik der symbiotischen Beziehung zwischen Terrorismus und Massenmedien steht. So besteht eine herausragende Besonderheit dieses ¿sozialen Problems¿ darin, dass es den terroristischen Akteuren insbesondere auf die massenmediale Präsentation und Wirkung ankommt. Folglich geht es ihnen nicht eigentlich um die Vernichtung der Opfer, sondern um die Beherrschung der Öffentlichkeit durch die Verbreitung des Schreckens. Während das zweite Kapitel der Darstellung der Methodik der Untersuchung gewidmet ist, werden im dritten Teil der Forschungsarbeit die zentralen Untersuchungsergebnisse dargestellt. Mit dem Verfahren der quantitativen Inhaltsanalyse werden schließlich u. a. folgende Fragen beantwortet: Wie berichtet ¿Der Spiegel¿ über die RAF und andere linksterroristische Gruppierungen? Wie wird der Konflikt zwischen RAF und Staat dargestellt? Welche Bewertungstendenzen lassen sich finden? Wie äußert sich das ¿besondere Verhältnis¿ zwischen terroristischen Organisationen und den Massenmedien?

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