Kindheitsdarstellungen und erziehungsgeschichtliche Positionen in Joachim Heinrich Campes 'Robinson der Jüngere' und Astrid Lindgrens 'Pippi Langstrumpf'

Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Deutsches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar: Tendenzen der aktuellen Jugendliteratur in Europa und Nordamerika, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll ergründen, welche konkreten Vorstellungen von Kindheit und Erziehung in den Romanen 'Robinson der Jüngere' und 'Pippi Langstrumpf' vertreten werden und wie diese dargestellt sind. Dabei soll auch untersucht werden, wie sich diese Kindheitsdarstellungen vor dem erziehungsgeschichtlichen Hintergrund der jeweiligen Zeit bewerten lassen. Hierzu werden zunächst die pädagogischen Konzepte sowie Kindheitsverständnisse des 18. und 20. Jahrhunderts näher beleuchtet. In einem zweiten Schritt erfolgt eine Analyse des Kinderbuches 'Robinson der Jüngere', wobei Aspekte der Vermittlungsebene, Raumsemantik und Figurendarstellung näher betrachtet werden. Anschließend wird Lindgrens Roman 'Pippi Langstrumpf' analysiert, bei welchem dieselben Untersuchungskategorien Anwendung finden. Dabei werden die gewonnenen Erkenntnisse jeweils mit den Analyseergebnissen des Campe-Textes verglichen. Literatur hat das Potenzial Menschen an Orte zu bringen und Erfahrungen durchleben zu lassen, die ihnen im realen Leben versagt bleiben. Vor allem in der Kindheit und Jugend spielt Literatur dabei eine sehr wichtige Rolle. Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, sind meist fantasievoller, empathischer und haben eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit. Doch auch wenn Kinder- und Jugendliteratur von erwachsenen Autoren originär und spezifisch für kindliche Rezipienten geschrieben wird, ist es unvermeidlich, dass dabei Erwartungshaltungen und ideologische Überlegungen der Erwachsenen an die Kinder in die Texte mit einfließen.