Kindstötung in der Literatur. Ein Vergleich von Wagners "Die Kindermörderin¿, Goethes "Urfaust", Jelineks "Lust¿ und Kumpfmüllers "Durst¿

Masterarbeit aus dem Jahr 2023 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 2,3, Ruhr-Universität Bochum (Philologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit liefert einen tiefen Einblick in die Darstellung von Kindsmörderinnen in der Literatur, indem ein Vergleich zwischen den Frauenfiguren des 18. Jahrhunderts und der neueren deutschen Literatur gezogen wird. Anhand von vier zentralen Werken ¿ Wagners ¿Die Kindermörderin¿, Goethes ¿Urfaust¿, Jelineks ¿Lust¿ und Kumpfmüllers ¿Durst¿ ¿ werden die Lebensumstände, persönlichen Notlagen und gesellschaftlichen Bewertungen der Taten der Kindsmörderinnen analysiert. Die Ausarbeitung beleuchtet die strafrechtlichen, sozialen und persönlichen Hintergründe des Kindsmordes in unterschiedlichen Epochen und bietet einen detaillierten literarischen Vergleich der Charaktereigenschaften und Lebensbedingungen der Frauenfiguren. Um eine grundlegende Basis zu schaffen, beginnt die Ausarbeitung mit der Einführung in das Thema Kindsmord im 18., sowie Ende des 20./Anfang des 21. Jahrhunderts und die strafrechtlichen, sozialen und persönlichen Hintergründe zu diesen Zeiten. Gründe und Motive, sowie die Konsequenzen und Gesetzgebungen für Kindsmord werden hier in den verschiedenen Epochen thematisiert. Im Anschluss folgt der Übergang zu Kindsmörderinnen in der deutschen Literatur und dessen Hintergründe. Mithilfe dieser Erläuterungen schließen sich die literarischen Werke mitsamt ihrer Interpretation und Analyse der Kindsmörderinnen an. Nach jeder Epoche folgt jeweils ein Fazit der zwei Frauenfiguren der Epochen, welches Unterschiede und Gemeinsamkeiten erschließt und evaluiert. Ziel dieser Arbeit ist, die Gewalttat, die alle gemein haben, im Kontext der individuellen Charaktereigenschaften, gesellschaftlichen Stellungen, Lebensbedingungen, finanziellen Situationen und Gründen für und Auswirkungen des Kindsmords der Frauen zu interpretieren, um einen literarischen Vergleich zwischen den unterschiedlichen Kindesmörderinnen anstellen zu können. Schlussendlich wird also herausgefiltert, in welcher Weise die verschiedenen Frauenfiguren in den verschiedenen Jahrzehnten miteinander verglichen werden können und welche Schlüsse aus der Analyse der literarischen Figuren persönlich, gesamtgesellschaftlich und politisch gezogen werden können. Abschließend wird in Kürze auf weitere literarische Aufarbeitungen von Kindstötungen verwiesen und weitere Forschungsfelder angerissen.