Lange Zeit galt: Jeder Klang ist Resultat und Ausdruck einer Bewegung, meistens einer menschlichen, zuweilen, etwa bei Musikautomaten, einer mechanischen. Das änderte sich jedoch mit der Erfindung der elektronischen Klangerzeugung. Die Beiträge in diesem Band untersuchen die Folgen der Entkoppelung von Bewegung und Klang in der elektronischen Musik. Zudem hinterfragen sie die vermeintlich selbstverständliche Beziehung zwischen Körperlichkeit und musikalischem Ausdruck auch in der »vor-elektronischen« Zeit. Dieser derart historisch wie medientheoretisch erweiterte Blick trägt grundlegend zum gegenwärtigen Diskurs über die Rolle des Körpers in den elektronischen Künsten bei.

Michael Harenberg (Prof. Dr.) lehrt Komposition und Medientheorie an der Hochschule der Künste Bern. Daniel Weissberg (Prof.) lehrt Komposition an der Hochschule der Künste Bern. Zusammen leiten sie den Studienbereich »Musik und Medienkunst«. Daniel Weissberg leitet den transdisziplinären Masterstudiengang »Master of Arts in Contemporary Arts Practice«.