Kleinfunde aus Elfenbein und Knochen aus Assur

Die Ausgrabungen der DOG in Assur haben über 700 Objekte aus Knochen und Elfenbein erbracht, die Dirk Wicke nun in seiner Studie zu den Kleinfunden aus Assur erstmals vollständig in Katalogform beschreibt, bildlich dokumentiert und ausführlich kommentiert. Der Entstehungszeitraum der Objekte reicht vom späten 3. Jahrtausend v. Chr. bis in die späte hellenistisch-parthische Epoche hinein, den Schwerpunkt der Untersuchung bilden dabei die Funde der mittel- und neuassyrischen Zeit (14.-12. bzw. 9.-7. Jahrhundert v. Chr.). Die Gegenstände umfassen nahezu das gesamte Repertoire der Beinschnitzerei und reichen von figürlichen, vollplastischen Arbeiten über Behälter, Kämme und Einlagen bis hin zu alltäglichen Gebrauchsgegenständen. Sie wurden nicht nur im Palast, sondern überwiegend im Wohngebiet von Assur v.a. als Grabbeigaben gefunden, dadurch unterscheidet sich das Material grundlegend von den im Palastgebiet entdeckten Elfenbeinobjekten. Wickes Studie bietet neben der Präsentation der Funde auch eine materialkundliche Einführung in Elfenbein und Knochen, einen kurzen Überblick über optische und physikalisch-chemische Bestimmungsmöglichkeiten sowie über restauratorische Maßnahmen. Einen Schwerpunkt von fächerübergreifendem Interesse bildet das Thema der der altorientalischen Beinschnitzerei: Hier werden nicht nur technische Aspekte der Ver- und Bearbeitung, sondern auch Grundlagen des altorientalischen Beinschnitzhandwerks zusammengefasst. Der besonderes Wert der Untersuchung liegt in der gemeinsamen Publikation von Elfenbein- und Knochengegenständen, die Wicke materialvergleichende Betrachtungen erlaubt.

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