Klischee- oder Charakterstudie? Selbst- und Fremdbilder in Jens Sparschuhs 'Der Zimmerspringbrunnen'

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.Einleitung 'Nur die Oberflächlichen kennen sich gründlich.' Dieses Zitat von Oscar Wilde stellt Jens Sparschuh seinem Roman Der Zimmerspringbrunnen einleitend voran und gibt so dem Rezipienten einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie sein stark satirisches Werk zu verstehen sei. Hauptfigur und Erzähler in Sparschuhs Heimatroman ist der Ostberliner Hinrich Lobek. Aus der Ego- Perspektive berichtet der Protagonist von seinen Versuchen im wiedervereinten Deutschland nach der Wende beruflich wie auch privat wieder Fuß zu fassen. Stets an den '[...] Gesetzmäßigkeiten, nach denen die ,Wirklichkeit' in der DDR funktionierte [...]' festhaltend, scheint er zunächst erfolgreich und ist doch am Ende zum Scheitern verurteilt. Die Art und Weise auf die Lobek sich und seine Welt darstellt ist oft ungewollt komisch und lässt eine stark ironische Distanz zur Realität erkennen. Die Gestaltung des Charakters Hinrich Lobek ist durchaus interessant und untersuchenswert und soll somit den Gegenstand dieser Hausarbeit darstellen. Im Zentrum der nachfolgenden Untersuchung soll die Selbstdarstellung Lobeks sowie die Darstellung der anderen Figuren im Zimmerspringbrunnen stehen. Ziel der Arbeit ist, dem Sinn bzw. der Bedeutung nahe zu kommen, welche sich hinter dieser scheinbaren Oberflächlichkeit verbirgt.