Knochengesundheit und Risiko für Frakturen bei Frauen in der EPIC-Potsdam-Studie

Osteoporose ist eine weit verbreitete und die häufigste metabolische Erkrankung des Knochens im höheren Lebensalter insbesondere bei postmenopausalen Frauen. Sie führt zu einer großen Anzahl von Frakturen und Mehrfachfrakturen, die Folgeerkrankungen und bleibende Behinderungen nach sich ziehen können. Osteoporosebedingte Fakturen führen nicht nur zu einer Minderung der Lebensqualität, sondern auch zu einer Erhöhung der Mortalität. Darüber hinaus führen die ¿osteoporosis attributable fractures¿ (OAF) über eine hohe Leistungsinanspruchnahme insbesondere stationärer und langdauernder medizinischer Leistungen zu einer Zunahme der Gesundheitskosten. Die Prävalenzangaben zu Osteoporose in Deutschland schwanken je nach Datengrundlage und Erhebungsmethode von 11,9 % bis 25,8 %. Laut einer großen retrospektiven Analyse von Krankenkassen-Routinedaten beispielsweise betrug im Jahr 2009 die Prävalenz der Osteoporose in Deutschland bei über 50-Jährigen über beide Geschlechter 14 %, bei Frauen 24 % und bei Männern 6 % (Hadji et al. 2013). Damit waren laut dieser Erhebung im Jahr 2009 in Deutschland etwa 6,3 Mio. Menschen von Osteoporose betroffen. Die Inzidenz der Osteoporose betrug in der gleichen Altersgruppe 2,1 % (Frauen 3,6 %, Männer 0,9 %) oder 885.000 Neuerkrankungen pro Jahr, und 52 % der Menschen mit der Diagnose Osteoporose hatten in einem Beobachtungszeitraum von 2006 bis 2009 osteoporosebedingte Frakturen und Mehrfachfrakturen. Osteoporose und osteoporosebedingte Fakturen sind somit nicht nur aus Public Health Sicht, sondern auch aus sozioökonomischer Perspektive überaus bedeutsam. Auch weltweit stellt die Osteoporose ein zunehmendes Problem dar und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine der 10 ökonomisch bedeutsamsten Volkskrankheiten eingestuft. So wird infolge der anhaltenden demographischen Entwicklung mit Zunahme des Bevölkerungsanteils älterer Menschen weltweit ein Anstieg der Inzidenz der Schenkelhalsfrakturen von 1,7 Mio. Fällen pro Jahr in 1990 auf über sechs Mio. Fälle pro Jahr bis zum Jahre 2050 erwartet.