Die transdisziplinäre Anthologie leistet die Sichtbarmachung theoretischer Perspektiven auf Beratung und Beratungshandeln sowohl im Modus körperlich-leiblicher als auch normativitätskritischer Analysen. Die Autor_innen orientieren sich an körpersoziologischen Theorien sowie an poststrukturalistischen Denkbewegungen, deren Beitrag für die Weiterentwicklung der Beratungswissenschaft ausgelotet wird. Dabei stehen verschiedene Dimensionen von Beratungswissen auf unterschiedlichen Abstraktionsebenen im Fokus. Der Bogen spannt sich von Nietzsches genealogischer Leibphilosophie bis hin zu kreativtherapeutischen Angeboten für traumatisierte Menschen sowie Methoden der leiborientierten Diagnostik und der (hetero-)sexualisierenden Wirkungen von digitalen Medien bei Jugendlichen.

Bettina Wuttig (Prof. Dr. phil.) ist Erziehungswissenschaftlerin und Professorin an der SRH Hochschule Heidelberg für Soziale Arbeit, Psychosoziale Beratung und (leibbezogene) Gesundheitsförderung. Sie promovierte zur somatisch-leiblichen Dimension geschlechtlicher Subjektivierungen (Soma Studies) an der Philipps-Universität Marburg und lehrte an mehreren Universitäten in Deutschland zu poststrukturalistischer Theorie und Gender_Körperwissen sowie Theorien zur Prävention von Gewalt(en) und Sozialpädagogik. Weitere Forschungsschwerpunkte sind: Soziales Trauma, Migration und anti-muslimischer Rassismus, Friedens- und Konfliktforschung. Sie ist in der politischen Bildung und Beratung sowie in eigener Praxis für Psychotherapie tätig. Barbara Wolf (Prof. Dr. phil.), Erziehungswissenschaftlerin und Soziologin, ist Prodekanin der Fakultät für Sozial- und Rechtswissenschaften und hat den Lehrstuhl für Kindheitspädagogik an der SRH Hochschule Heidelberg inne. Ihre Forschungs- und Interessensschwerpunkte bilden u.a. phänomenologische Kindheitsforschung und qualitative Sozialisationsforschung, Diversität (Soziale Ungleichheit, Migration, Gender), soziologische und pädagogische Theorie und kritische Erziehungswissenschaften. Sie ist im Vorstand der Gesellschaft für Neue Phänomenologie sowie Mitglied im Deutschen Akademikerinnenbund und im Hochschulnetzwerk Bildung und Erziehung in der Kindheit Baden-Württemberg.Hanna Vatter (M.A.) ist wissenschaftliche Hilfskraft im Gleichstellungsbüro der Hochschule Ludwigshafen und Lehrbeauftragte im Bereich Gender Studies an der SRH Hochschule Heidelberg sowie an der Universität Hildesheim. Ihre akademischen Interessen liegen in den Bereichen Feminismus, Kapitalismuskritik und der neoliberalen Transformation sozialer Sicherungssysteme.