Körper als Gegenstand in den Werken aktueller Künstlerinnen

Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Kunst - Übergreifende Betrachtungen, Note: 1,0, Universität Paderborn (Kunst/Musik/Textil), Sprache: Deutsch, Abstract: Unserer bewussten und unbewussten Wahrnehmung und Beobachtung ist von allen Dingen am stärksten der menschliche Körper ausgesetzt. Die Beschaffenheit unserer Haut, unser Gewicht oder auch unsere Kondition und Leistungsfähigkeit stehen täglich auf dem Prüfstand und unterliegen regelmäßigen Korrekturen, Neu- und Umgestaltungen. Es sind vor allem die kollektiven Ängste vor der biologischen Begrenztheit des Lebens bzw. vor der Verwundbarkeit und Vergänglichkeit des Körpers, welche im Menschen jenen Drang des sich ständigen Wandelns hervorrufen. Seit in den 1960er und 1970er Jahren neue künstlerische Energien freigesetzt wurden , ist der menschliche Körper in der Kunst weltweit in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung gerückt, und dies nicht mehr nur als abgebildete Reproduktion in Form von Zeichnungen, Gemälden und plastischen Darstellungen. Erstmals in der Kunstgeschichte übernimmt er die Funktion von 'Leinwand, Pinsel, Rahmen und Plattform' zur Umsetzung ästhetischer Strategien und ist zum favorisierten Gegenstand in den Werken zahlreicher Künstlerinnen und Künstler geworden. In ihren Ausführungen zum Begriff der zeitgenössischen Kunst stellt die Kunstkritikerin und Redakteurin Millet fest: 'Kunst ist zeitgenössisch geworden, indem sie uns von unserem alltäglichen Leben erzählt' . Koshalek geht bei dem Begriff `Zeitgenössische Kunst´ grob von der Kunst von 1940 bis 'heute' (1998) aus . In der vorliegenden Arbeit soll jedoch, in Anlehnung an Millet, die Summe der verschiedenen Strömungen der 1960er Jahre als eine Kontinuität der avantgardistischen Intentionen des beginnenden 20. Jahrhunderts und somit als Auftakt der zeitgenössischen Kunst begriffen werden . Die zunehmende Auseinandersetzung mit dem Körper in der Kunstproduktion stellt eine Reaktion auf gesellschaftliche und anthropologische Diskurse dar. Solche Ansätze sollen im ersten Teil dieser Arbeit aufgegriffen werden, um die zentralen Anliegen innerhalb der Körperkunst seit den 1960er Jahren nachzuzeichnen und zu begründen.

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