Die klassische Bewusstseinsphilosophie sieht über die körperlich-praktische Verschlingung der Akteure mit ihren Umwelten weitgehend hinweg: Ihr Leitbild des autonomen Subjekts begreift die Menschen vornehmlich als theoretische Abstrakta. Übersehen wird dabei, dass wir durch den Körper lernen - im praktischen Austausch mit der Welt dringt das Soziale nach und nach in den Körper ein. Die daraus resultierende Koinzidenz von objektiven Strukturen und subjektiven Schemata des Habituellen macht das praktische Begreifen der Welt erst möglich. Dieser Band verdeutlicht die Bildung von Erkenntnis durch den Körper an ausgewählten Beispielen und führt damit eine Diskussion fort, die bisher vorwiegend auf den französischen Sprachraum beschränkt war.

Franz Bockrath (Prof. Dr.) lehrt Sportpädagogik an der Technischen Universität Darmstadt. Seine Forschungsschwerpunkte sind ethische, semiotische und anthropologische Aspekte des Sports. Bernhard Boschert (Dr. phil.) lehrt Sportsoziologie an der Universität Bremen. Seine Forschungsschwerpunkte sind eine vom Spiel ausgehende Gesellschaftstheorie und eine systematische Theorie des Sports. Elk Franke (Prof. Dr.) lehrt Sportpädagogik/Sportphilosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Ethik und Ästhetik des Sports, Handlungs- und Bildungstheorie des Sports.