Kollektive Sicherung bei Krankheit und Tod

Von jeher versuchen Menschen, sozialen Grundrisiken wie Krankheit oder Tod durch kollektive Sicherungsmaßnahmen zu begegnen. Analysen entsprechender Mechanismen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, oftmals jedoch ohne eine quellennahe Überprüfung.

Im Mittelpunkt dieser Studie zur frühneuzeitlichen Sozial-, Stadt- und Handwerksgeschichte stehen die Formen der sozialen Sicherung, die durch Meisterzünfte und Gesellenorganisationen der sächsischen Bekleidungs- und Textilbranche versprochen bzw. erbracht wurden. Auf den zentralen Tätigkeitsfeldern der Krankenunterstützung, der Hinterbliebenenversorgung und des Begräbniswesens analysiert Marcel Korge grundlegende Unterstützungsprinzipien und -formen vom auslaufenden Mittelalter bis an den Beginn des 19. Jahrhunderts aus den Städten Leipzig, Chemnitz, Dresden und Zwickau. Dabei schenkt er vielfältigen Aspekten des Alltags und des sozialen Miteinanders Beachtung - wie der Entwicklung von handwerkseigenen Siech- und Krankenhäusern, dem innerzünftigen Umgang mit Witwen und Waisen oder der Organisation eines 'ehrlichen' Begräbnisses.



Marcel Korge, geb. 1978, studierte Geschichte sowie Politikwissenschaft. Seit 2008 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Karl-Sudhoff-Instituts für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig. Promotion 2012.

Forschungsschwerpunkte: Sozialgeschichte der Medizin, frühneuzeitliche Stadt- und Handwerksgeschichte.