Kolonie der Nomaden

Morgen soll Großvater Stelzer beerdigt werden. Am Vortag der Trauerfeier kommen die engsten Angehörigen zusammen: Sohn Johannes, dessen Frau Marianne und Paul, der einzige Enkel. Innerhalb eines Tages und einer Nacht werden sie sich ihren Ausflüchten stellen müssen: Paul, der seinen Eltern nur vormacht, dass er noch studiert, Marianne, die sich auf eine Affäre mit dem Pfleger des Verstorbenen eingelassen hat, und Johannes, dessen Erinnerungen so stark sind, dass sie ihn die Gegenwart fast vergessen lassen. Und dann ist da noch ein vierter Trauergast, der Haus und Garten umschleicht ... Ein toter Großvater, ein verschollener Bruder, eine alte Liebe und ein Attentat - in «Kolonie der Nomaden» erzählt Bernd Lichtenberg von einer Familie im Ausnahmezustand und von den traurig-komischen Versuchen, das Vergangene in die Gegenwart zu retten.

1966 in Leverkusen geboren, studierte Religionswissenschaft und Philosophie, bevor er ein Filmstudium absolvierte. Für seine Drehbücher erhielt er mehrere Preise, darunter - für den Welterfolg «Good Bye, Lenin!» - den Deutschen Drehbuchpreis 2002 sowie den Europäischen Drehbuchpreis 2003. «Eine von vielen Möglichkeiten, dem Tiger ins Auge zu sehen» ist seine erste literarische Veröffentlichung. Er lebt in Köln und Berlin.