Kompetenzorientierter Sportunterricht

Im Zentrum steht die Frage, wie sich curriculare Vorgaben des Lehrplans 21 Bewegung und Sport mit möglichst geringen Transformationsverlusten in die Schule u?bertragen lassen. Es wird ein Konzept fu?r die Einfu?hrung kompetenzorientierten Sportunterrichts entwickelt und evaluiert. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Frage, inwiefern sich intendierte Wirkungen der Kompetenzorientierung auf der operativen Ebene widerspiegeln und welches die Gelingensfaktoren darstellen. Das qualitative methodische Vorgehen entspricht einem erlebenden und verstehenden Zugang zum Forschungsgegenstand. Dabei werden die Instrumente Interview und Unterrichtsbeobachtung eingesetzt. Die Auswertung der Daten erfolgt nach Grounded Theory und gestu?tzt auf ethnografisch orientierte Videointeraktionsanalysen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Lehrplan 21 Bewegung und Sport aus Sicht der Lehrpersonen hohe Akzeptanz erfährt. Die inhaltsoffenen Beschreibungen der Kompetenzen bieten einerseits Spielraum fu?r individuelle inhaltliche Ausgestaltung; andererseits werden sie allerdings zur Belastung, wenn entsprechendes Unterrichtsmaterial fehlt. Die aus den Ergebnissen abgeleiteten Folgerungen liefern wichtige Anhaltspunkte fu?r die Diskussion, wie sich kompetenzorientierter Sportunterricht professionell umsetzen lässt.

Nach seiner Ausbildung zum Primar-, Biologie- und Sportlehrer ETH war Ju?rg Baumberger Lehrer an der Primar- und Sekundarstufe 2. Promotion an der deutschen Sporthochschule Köln. Seit 1990 ist er in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung tätig, aktuell als Bereichsleiter Bewegung und Sport Primarstufe an der Pädagogischen Hochschule Zu?rich. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind: Sportpädagogik, Lehrmittel- und Lehrplanentwicklung, Lehrplanforschung, Kompetenzorientierter Sportunterricht.