Komplementarität

Das Verständnis der Komplementarität setzt voraus, dass wir uns die Welt, unser Universum, Gott als lernendes System vorstellen, das per se nicht vollständig sein kann und darf, da dann kein Lerneffekt möglich ist. Diese Unvollständigkeit erlaubt jedoch keine Vorhersagen und beschert uns eine Unsicherheit, die uns Menschen unangenehm ist. Wir versuchen, diese Unannehmlichkeit zu verringern, in dem wir das System durch Randbedingungen, virtuelle Randbedingungen, die sich aber niemals überprüfen lassen, vervollständigen. In der Religion ist solch eine Randbedingung beispielsweise ein allmächtiger und allwissender Gott, in den Wissenschaften z.B. eine konstante, universelle Lichtgeschwindigkeit. Durch solche Randbedingungen erzeugen wir Märchen, die sich gut erzählen lassen, aber die Lernfähigkeit, auch die eigene Lernfähigkeit, unnötig begrenzen und die Komplementarität als allgemeines Prinzip negieren.

Geboren 1943, graduierte 1970 von der Technischen Universität Berlin mit dem Diplom in Physik. In den folgenden 17 Jahren lebte und arbeitete er als Geophysiker in 15 verschiedenen Ländern, immer in Kontakt mit fremden Kulturen und deren Denkweisen. Aus familiären Gründen kehrte er nach Deutschland zurück, wo er in der Mess- und Regeltechnik und als Technischer Leiter für die Entwicklung von Tierhaltungssystemen beschäftigt war.

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