Kondylis heute.

Panajotis Kondylis, 1943-1998, hat in seinem umfangreichen Werk maßgebende Epochen der europäischen Theorie- und Ideengeschichte rekonstruiert. Seine strukturgeschichtlich orientierten Untersuchungen fördern nicht nur den Dialog zwischen Sozial- und Kulturwissenschaften, sie verweisen auch auf einen den überlieferten Denkarten gemeinsamen, anthropologisch verbindlichen Grund: Als Mängelwesen bedarf der Mensch des Menschen, um in Gemeinschaft die Bedingungen sowohl für die physische als auch die geistige Erhaltung seiner Existenz zu schaffen. Darüber geben jene epochentypischen Welt- und Menschenbilder Auskunft, deren Genese Kondylis' kritische Analysen der europäischen Philosophietraditionen nachgezeichnet haben. Die Beiträge dieses Bandes gelten nicht nur aktuellen Aspekten dieses Werks, sie dokumentieren auch die Suche des Autors nach den anthropologischen Seinsbedingungen der von ihm dargestellten Geistesgeschichte.

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