Konflikte in Organisationen. Entstehung, Bewertung und Interventionsmöglichkeiten

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Arbeit, Betrieb, Organisation und Wirtschaft, Note: keine Note, FernUniversität Hagen, Sprache: Deutsch, Abstract: Zur Steigerung ihrer Effizienz und Erhöhung ihrer Produktivität müssen Organisationen Kosten sparen. Nach allgemeinem Verständnis sind die einschlägigen Methoden dafür Rationalisierungsinvestitionen und Personalabbau, gefolgt von, wie in der jüngsten Zeit häufig diskutiert, Verlängerung der Arbeitszeiten. Einen weniger beachteten Aspekt für Produktivitätsverluste hebt die kürzlich veröffentlichte Studie von Proudfoot Consulting mit dem Titel 'Managing for mediocrity' hervor, nämlich uneffiziente Führung. Basierend auf 1668 Beobachtungsstudien in Unternehmen aus den Bereichen Finanzen, Automobilindustrie, Einzelhandel, natürliche Ressourcen und Telekommunikation aus neun Industrieländern werden in dieser Globalstudie Defizite bei Planung und Steuerung zusammen mit Führung mit 72% für Produktivitätsverluste verantwortlich gemacht. Kommunikation und Arbeitsmoral tragen mit weiteren 9% bzw. 8% dazu bei. Als konfliktrelevante Faktoren werden unter anderem fehlende, schlechte oder unzureichende Bewertungsverfahren, das Ignorieren von Problemen, zu wenig Zeit für das Vorhersehen und Verhindern von Problemen sowie das fehlende Verständnis des Managers für seine Rolle als Vermittler genannt. Konflikte und deren mangelnde Bewältigung sind also, neben den harten Kostenfaktoren, eine nicht zu vernachlässigende Einflussgröße auf den wirtschaftlichen Erfolg und die Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen, Profit- oder Nonprofit-, auf dem Markt. Reibungsverluste durch andauernde Konflikte oder Nachwirkungen von vergangenen Konflikten vermindern die Effizienz im täglichen Arbeitsablauf der Mitarbeiter und können auf längere Sicht sogar zu einem völligen Erlahmen der Arbeitsleistung führen, beides mit hohen indirekten Personalkosten verbunden. Zunehmender Wettbewerb und damit einhergehend die fortschreitende Globalisierung, das Auflösen von bekannten Strukturen zu flexiblen, auch länderübergreifenden Arbeitsgruppen sowie der wachsende Zeitdruck und der Wettbewerb der Mitarbeiter untereinander verschärfen das Potenzial für das Entstehen von Konflikten in Organisationen.

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