Konfliktpotential weiblicher Frömmigkeit an den Beispielen der Adelheit von Freiburg und der "Seligen Schererin"

Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Universität), Veranstaltung: Literarische Kulturen in Freiburg im Mittelalter, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach der geschlechterspezifischen Gleichberechtigung ist wohl eine der zentralen Streitpunkte der modernen Gesellschaft. Diese Diskussion zeigt sich hierzulande vor allem in der sogenannten »Gender Pay Gap«, welche alljährlich neu berechnet wird und somit stetig neuen Gesprächsstoff liefert. Wohingegen die eine Seite in dieser Diskussion strikt von sexistischer Männerwirtschaft spricht, handelt es sich bei diesem Phänomen in den Augen der anderen Partei lediglich um eine normale Risikominimierung, welche der Möglichkeit einer Schwangerschaft Sorge trägt und somit kapitalistisch vertretbar ist. Diese ungleiche Ausgangslage beider Geschlechter lässt sich nicht nur im modernen Lohnsegment feststellen, sondern ist in mehreren tragenden Säulen der westlichen Kultur auszumachen. So bleibt im christlichen Glauben dem weiblichen Geschlecht seit jeher die Priesterweihe und somit eine tragende klerikale Rolle verwehrt , da es durch die ihm inne liegende Weiblichkeit ¿ theologisch-anthropologisch gesehen ¿ von vornherein davon ausgeschlossen wird. In der modernen Diskussion fällt in diesem Zusammenhang sogar der Begriff »Dekoration«, der als handlungsunfähig umschrieben ist und somit Machtlosigkeit symbolisiert. Doch ist dieser fremdbestimmte Zustand schon immer zwingend erforderlich gewesen oder gab es im kirchlichen Kontext historisch betrachtet andere Mittel und Wege seinen Glauben selbstbestimmt auszuleben? Für die Untersuchung einer solchen Fragestellung bietet sich der rheinische Raum, rund um Freiburg, ¿ gleichzeitig Entstehungsort dieser Hausarbeit ¿ nahezu an, da er immer noch eng mit christlichen Sehenswürdigkeiten und somit seiner Historie verbunden ist. Jedoch bedarf es zur Maximierung des wissenschaftlichen Outputs noch einer deutlichen Präzisierung der Leitfrage, welche im Folgenden vorgenommen werden soll.