Konsum und Politik in der Weimarer Republik

In der Weimarer Republik gehörten Lebensmittelknappheit, Teuerungsunruhen und Wohnungsnot ebenso zum Alltag wie die Verlockungen der großstädtischen Vergnügungskultur, die das Bild von den »Goldenen Zwanzigern« geprägt haben. Ausgehend von einer Untersuchung des materiellen Lebensstandards, verdeutlicht Claudius Torp die Kluft zwischen Mangelerfahrung und Wohlstandserwartung und zeigt, wie der Konsum allseits politisiert wurde. Hierbei offenbaren die politischen Debatten und Maßnahmen das ebenso anspruchsvolle wie letztlich gescheiterte Projekt einer rationalen Gestaltung des Konsums, in dem sich demokratische und paternalistische Züge überlagerten. Der Zusammenhang von Konsum und Politik bietet daher eine neue Perspektive auf die Probleme und Potenziale der Weimarer Republik.

Dr. Claudius Torp ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Kassel.

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