Kontinuität des semantischen Raumes im Deutschen

In wenigen Sprachen gibt es so viele Komposita wie im Deutschen. Dieses typologische Merkmal bietet einen vielversprechenden Ansatz zur Systematisierung der Sprache auf lexikalischer Ebene und damit zur Erforschung der Kontinuität des semantischen Raumes im Deutschen. Vor diesem Hintergrund untersucht Zoja Berketova die Motiviertheit der Sprache auf paradigmatischer und syntagmatischer Ebene, also, wie sich die Bedeutung von Spracheinheiten in deren Form widerspiegelt. In ihre Analyse sind insgesamt 33 612 sehr unterschiedliche Lexeme eingeflossen - von Wurzelwörtern über Ableitungen bis hin zu Zusammensetzungen. 22 200 davon hat sie in sogenannte Motivationsfelder eingebunden. Durch deren hierarchische und parallele Vernetzung entsteht schließlich ein System - ein kontinuierlicher semantischer Raum, der belegt, dass die Lexik einer Sprache immer als etwas Ganzes zu betrachten ist.

Zoja Berketova, *1937, war Dozentin an der Pädagogischen Hochschule für Fremdsprachen in Alma-Ata (heute Almaty, Kasachstan) und in Halle/Saale, Professorin für die deutschen und russischen Sprachen von Kasachstan und Russland sowie Rektorin einer Privathochschule für Fremdsprachen in Moskau. Ihr Forschungsinteresse gilt der Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache und systemhaften Beziehungen im Wortschatz.

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