Konversion: Ein totgeborenes Kind in Wünsdorf-Waldstadt?

Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Bevölkerungsgeographie, Stadt- u. Raumplanung, Note: 2,1, Universität Potsdam (Institut für Geografie), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Das zivile Brandenburg wächst um sieben Prozent.' Diesen Satz hörte man des Öfteren nach dem 12. September 1990, als sich im ´Vertrag über die abschließende Regelung in Bezug auf Deutschland´ in Artikel 4 die UdSSR zum Abzug ihrer Truppen bis Ende 1994 verpflichtete. Infolgedessen und durch die Auflösung der NVA sollten riesige Areale in den Neuen Bundesländern einer militärischen Nutzung nicht mehr unterliegen. Durch die Neuordnung der politischen Strukturen in Europa nach 1989 verringerte sich beträchtlich die Gefahr eines erneuten militärischen Konflikts auf deutschem Boden. Somit benötigte das vereinigte Deutschland weit weniger Standorte für Verteidigungszwecke, was dazu führte, dass trotz eines Anspruches von Seiten des Bundes auf die hinterlassenen Flächen kaum Bedarf bestand. Nicht nur Ostdeutschland und hier in besonderem Maße das Land Brandenburg, sondern auch die Alten Bundesländer und andere Staaten wie zum Beispiel die USA sind mit der Problematik vertraut, dass militärische Nutzungen auf diversen Flächen aufgegeben wurden. Man spricht von Konversion und meint im engeren Sinne die Umnutzung ehemals militärisch genutzter Flächen für zivile Zwecke. Doch geht Konversion 'in ihrer gesellschaftlichen und regionalen Bedeutung weit über die zivile Umwandlung einzelner Objekte und Ressourcen hinaus'(Kujath/Lindenau, 1995, S.3).