Konzeption einer Netzwerk-Balanced Scorecard für touristische Destinationen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: 1,3, Universität Trier, Sprache: Deutsch, Abstract: Abstract Kooperationen und Netzwerken wird in der Theorie und Praxis ein immer höherer Stellenwert beigemessen. Auch bei touristischen Destinationen handelt es sich um eine typische Netzwerkbranche. Die Notwendigkeit für Kooperationen im Tourismus ergibt sich zum einen aus den gestiegenen Wettbewerbsbedingungen und zum anderen aufgrund der besonderen Eigenschaft des touristischen Produktes. Die zentrale, strategische Steuerung und Koordination der touristischen Stakeholder obliegt den Tourismusorganisationen. Diese erfüllen eine Doppelfunktion, weil sie neben der eigenen Unternehmenswertschöpfung auch für die Wertschöpfung der ganzen Destination verantwortlich sind. Sie nehmen kooperative Funktionen wahr, um die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität der Destination als Ferienstandort zu gewährleisten. Empirische Studien zeigen allerdings, dass viele Tourismusorganisationen Probleme damit haben, diesen kooperativen Funktionen nachzukommen. Die Ursache dafür liegt einmal auf der Managementebene der Tourismusorganisationen selbst (organisationale Problematik) und zum anderen in den Destinationsstrukturen (strukturelle Problematik). Vor allem bereitet die operative Umsetzung der Destinationsstrategie Probleme. Tourismusorganisationen stehen zunehmend in der Pflicht ihre Bemühungen in die Netzwerkarbeit zu intensivieren und die Effizienz ihres Wirkens anhand ökonomischer Indikatoren zu messen. Die Balanced Scorecard ist mittlerweile ein praxiserprobtes Performance Measurement Instrument und kann bei dieser Problematik helfen. Sie unterstützt in erster Linie die Unternehmensleitung bei der operativen Umsetzung der Unternehmensstrategie. Auf Grundlage des Supply-Chain-Managements entstand der Ansatz der Netzwerk-BSC, der zur Messung und Bewertung der Effizienz und Effektivität von Kooperationen in Unternehmensnetzwerken herangezogen wird. Diese Arbeit behandelt die Anwendung und Transformation der Netzwerk-BSC auf touristische Destinationen, um den Führungsverantwortlichen ein Managementinstrument zur Verfügung zu stellen. Des Weiteren werden bereits bestehende Netzwerk-BSC- und BSC-Konzepte im Tourismus aufgegriffen und diskutiert. Speziell die Ansätze von Erdmann und Westermann et al. eignen sich, um der besonderen Problematik im Destinationsmanagement gerecht zu werden. Auf Grundlage ihrer Erkenntnisse wird ein idealtypisches Modell für Destinationen erarbeitet. Am Fallbeispiel Graubünden wird dargestellt, wie eine praktische Umsetzung erfolgen kann.