Konzeption eines DV-Systems zur Quantifizierung von Kreditrisiko unter Berücksichtigung von Bonitätsmigrationen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Informatik - Wirtschaftsinformatik, Note: 2,3, Georg-August-Universität Göttingen (Wirtschaftsinformatik Abt.2), Veranstaltung: Diplomarbeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Firmenkreditgeschäft, welches einst als Königsklasse des Bankgeschäfts betrachtet wurde, ist mehr und mehr zum Wertevernichter geworden.1 Die erreichten Gewinnmargen sind sehr gering oder sogar negativ. Da erscheint es wie ein Lichtblick, wenn Basel II durch eine neue Reglementierung die Margen in die Höhe treiben wird. Doch beruhen die höheren Margen auf eine entsprechend erhöhte Eigenkapitalhinterlegung. Die Banken sind nun am Zug. Um zahlungskräftigen Kunden auch weiterhin günstige Kreditangebote zu bieten, bedarf es ein von der Aufsichtbehörde akzeptiertes Kreditrisikomodell.2 Ohne eigenes Modell werden die zur Kreditrisikobestimmung notwendigen Parameter von der Kommission vorgegeben.3 Dadurch fällt ein nicht unerheblicher Vorteil bei der Bestimmung der Eigenkapitalhinterlegung weg. Ein geeignetes Risikobewertungsverfahren ist somit ein Erfolgsfaktor. Die Kreditkundenbewertung gerät ins Blickfeld. Wie werden Kunden beurteilt und auf welche Weise werden die Bewertungen zur Kreditrisikomessung genutzt? Dabei stellt sich insbesondere die Frage, wie stabil eine Kreditkunden- oder Unternehmensbewertung im Zeitverlauf ist. Die angesprochenen Fragen sollen in dieser Arbeit beantwortet werden. Zuvor findet eine Begriffabgrenzung statt, um das verwendete Kreditrisikoverständnis, die möglichen Betrachtungsansätze, den Bonitätsmigrationsansatz und die notwendigen Funktionalitäten für ein Kreditrisikobewertungssystem darzulegen. Ziel dieser Arbeit ist die Konzeption eines Datenverarbeitungssystems. Im Laufe dieser Arbeit werden verschiedene Ansätze zur Quantifizierung von Kreditrisiken vorgestellt und erläutert. Im dritten Kapitel werden anfangs Kreditrisiken auf Einzelkreditebene bei einperiodischer Betrachtung berechnet. In diesem Zusammenhang wird der Credit Value at Risk vorgestellt. Anschließend werden Scoring- und Ratingverfahren voneinander abgegrenzt und darauf aufbauend wird der Bonitätsmigrationansatz beschrieben. Die Quantifizierung auf Portfolioebene macht eine Untersuchung von Korrelationsbeziehungen notwendig. Zwei Verfahren, die auf Migrationansätzen basieren, werden vorgestellt. CreditMetricsTM und CreditPortfolioViewTM. Nach ausführlicher Beschreibung der Verfahren wird ein DV-System auf Basis von CreditPortfolioViewTM entworfen. Anfangs werden die technischen Anforderungen an das System verfasst. Dabei wird die Integration in ein bestehendes System berücksichtigt.

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