Konzeptionelle Entwicklung eines Orientierungsmusters zur Evaluation von Lernsituationen

Diplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Didaktik - BWL, Wirtschaftspädagogik, Note: 1,7, Universität Paderborn, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der 'Handreichung für die Erarbeitung von Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule' durch die Kultusministerkonferenz (KMK) wurde seit 1996 eine neue Form der schulischen Curricula vorgegeben. Der Unterricht wird nicht mehr in traditionellen Fächern organisiert, sondern in Form von Lernfeldern vorstrukturiert, die sich an Handlungsfeldern (resp. Tätigkeitsfeldern) ausrichten, ohne diese deckungsgleich abzubilden. Somit fungieren nicht mehr Fächer als Ordnungssystem des Lehrplans, sondern Handlungssituationen. Die strukturellen Merkmale dieser Lernfeld curricula sind damit einerseits in dem fächerübergreifenden Ansatz bei inhaltlicher Offenheit und andererseits aber auch in einer Kompetenzorientierung und einem Tätigkeitsbezug zu sehen. 'Lernfelder sind fächerübergreifende curriculare Einheiten'. Sie sind der Bezugspunkt zu den Inhalten, die von den Lehrkräften nun vor Ort in der Schule für die einzelnen Lernfelder auszudifferenzieren sind. Dabei sollen sie sich an beruflichen Tätigkeitsfeldern anlehnen. Über diese Kompetenzorientierung soll dann generell die berufliche Handlungskompetenz gefördert werden. Dieses Konstrukt ist nur schwer zu bestimmen. Für SLOANE et al. lässt sich diese berufliche Handlungskompetenz als kategoriale Kompetenz in Form einer Matrix mit den Kategorien Domäne-Person-Gruppe auf der einen und Methode/Lernen-Sprache/Text-Ethik auf der anderen Seite operationalisieren, während BADER hierzu ausführt: 'Berufliche Handlungskompetenz ist die Fähigkeit und Bereitschaft des Menschen, in beruflichen Situationen sach- und fachgerecht, persönlich durchdacht und in gesellschaftlicher Verantwortung zu handeln, d. h. anstehende Probleme zielorientiert auf der Basis von Wissen und Erfahrungen sowie durch eigene Ideen selbstständig zu lösen, die gefundenen Lösungen zu bewerten und seine Handlungsfähigkeit weiterzuentwickeln.' Neben der schwierigen Begriffsbestimmung fehlt darüber hinaus eine Evaluation der Zielgröße beruflicher Handlungskompetenz im kaufmännischen Berufsfeld. Hier besteht ein erheblicher Forschungsbedarf.