'Kreuzzug ins Ungewisse'. Der historische Jugendroman im Geschichtsunterricht

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Didaktik - Geschichte, Note: 2-3, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit soll sich in erster Linie mit dem historischen Jugendbuch auseinander setzen, und erörtern, wie dieses in den Geschichtsunterricht eingegliedert werden. Zur Frage stehen dabei, welche Anforderungen an den Roman gestellt werden müssen und welche Kriterien dieser erfüllen muss. Dietmar von Reeken greift diesbezüglich in seinem Artikel über das historische Jugendbuch die Frage nach der Fiktionalität der Erzählung auf. Seines Erachtens wird diese Art der Geschichtserzählung vor allem gemieden, da sich hier historische Fakten mit Fiktion vermischen und der geschichtswissenschaftliche Anspruch dadurch verfälscht wird. Andererseits findet sich bereits 1779 bei Ludwig von Schölzer die fiktive Einbindung in einen historischen Kontext als Medium. Darauf folgen weitere Erzählungen und Romane, in denen Geschichte so aufbereitet wird, dass sie auch als Privatlektüre wahrgenommen und den Phantasiebedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht wird. Die fiktive Gestalt des jugendlichen Helden, mit dem sich die Kinder identifizieren sollen, kommt jedoch erst später hinzu. Die fantasievolle Ausschmückung von historischen Ereignissen ist demzufolge nichts vollkommen Neues. Zu untersuchen gilt also, inwieweit der historische Roman als Medium im Unterricht eingesetzt werden kann und welche Ziele dieser Einsatz verfolgt. Welche Ansprüche müssen erfüllt werden, um trotz der Fiktion noch Wissen zu vermitteln und dabei gleichzeitig das Interesse der Jugendlichen anzusprechen? Des weiteren soll untersucht werden, ob sich der Roman als Medium für das historische Lernen der Jugendlichen eignet und ob didaktische Aspekte wie Geschichtsbewusstsein und Multiperspektivität erfüllt werden. Ebenfalls muss untersucht werden, ob der Roman den literarischen Kriterien entspricht. Dabei muss die Lesekompetenzförderung beachtet und zugleich erörtert werden, inwieweit die ausgewählte Lektüre eigenständiges Lesen und Wissensaufnahme unterstützt. Hierbei sollen die verschiedenen Kriterien und ihre Übertragung auf die Literatur erläutert werden. Die einzelnen Punkte sollen dabei auf ihre Wichtigkeit hin untersuch werden.

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