Krieg und Frieden und die sozialistische Revolution

Seit 1980 hatte sich in Europa und auch in der BRD eine ständig wachsende Friedensbewegung entwickelt, da in dieser Zeit die atomare Hochrüstung der beiden imperialistischen Supermächte USA und Sowjetunion einen Höhepunkt erreicht hatte. Der unmittelbare Anlass war der NATO-Doppelbeschluss 1979, der eine neue atomare Aufrüstung von Mittelstreckenraketen in Reichweite zur Sowjetunion zum Inhalt hatte. Der Charakter dieser Friedensbewegung war kleinbürgerlich-pazifistischer Natur. Die Aufgabe der Partei war es, an dem ehrlichen Friedenswunsch anzuknüpfen und die Massen von der Notwendigkeit des Sturzes der Herrschaft des Imperialismus als der eigentlichen Ursache des Krieges zu überzeugen. Mit dem RW 22 wurde die grundlegende Position der Marxisten-Leninisten zu dem Thema Krieg und Frieden entwickelt, und der Charakter der Sowjetunion als sozialimperialistische Supermacht entsprechend der neueren Entwicklung konkretisiert. Mit der Herausbildung einer ganzen Reihe von neuimperialistischen Ländern seit der Jahrtausendwende hat sich der zwischenimperialistische Konkurrenzkampf erheblich zugespitzt. Die Gefahr eines dritten Weltkriegs hat sich dadurch enorm verschärft. Das vorliegende Buch hat große Bedeutung dafür, im Kampf dagegen klar zu sehen und einen Beitrag zum Aufbau einer starken, kämpferischen Friedensbewegung zu leisten.

Willi Dickhut war ein vielseitig interessierter und bescheidener Mensch. Seine sozialistischen Ziele, für die er sich schon als junger Mann entschieden hatte, verfolgte er mit aller Konsequenz, ohne sich zu schonen, selbst unter Lebensgefahr. Willi Dickhut war ein Kind der deutschen Arbeiterbewegung und er hat sie mitgeprägt. Der Kampf für eine sozialistische Zukunft zog sich durch sein ganzes Leben. Als kommunistischer Arbeiter in der Weimarer Republik, als Antifaschist in den Konzentrationslagern des Dritten Reichs und im illegalen Widerstand, als Kommunalpolitiker und Gewerkschafter beim Wiederaufbau nach dem Krieg - immer baute Willi Dickhut darauf, dass sich die Arbeiterklasse selber befreien will und kann. Willi Dickhut war von 1969 bis 1991 für die Schriftenreihe REVOLUTIONÄRER WEG verantwortlich. Im REVOLUTIONÄREN WEG werden die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse analysiert, um die Strategie und Taktik des Kampfes für den echten Sozialismus auszuarbeiten. Willi Dickhut war von 1926-1966 in der KPD organisiert. Als die Partei ihre revolutionären Ziele verriet, gab es für ihn nur eines: den Aufbau einer revolutionären Partei neuen Typs. Eine solche Partei muss lernen, Massen zu bewegen und zu führen. Sein Lebenswerk umfasst nahezu ein ganzes Jahrhundert Geschichte der revolutionären Arbeiterbewegung in Deutschland. Er hat den Stil der MLPD entscheidend mit geprägt. Ein besonderes Anliegen war ihm, kritisch-selbstkritisch und selbständig denkende und handelnde Kader zu entwickeln, als Damm gegen Dogmatismus, Revisionismus oder gar eine Entartung der Partei. Er starb am 8. Mai 1992 in Solingen - auf den Tag genau 47 Jahre nach der Befreiung vom Hitler-Faschismus.

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