Kriegsbeziehungen

+++Gewalt, Sexualität und Liebe im Zweiten Weltkrieg - die lange verschwiegene Seite der deutschen Besatzung+++ Im Zweiten Weltkrieg war den ab 1939 in Polen eingesetzten Wehrmachtsangehörigen, SS-Männern und Polizisten jeglicher Kontakt zu einheimischen Frauen verboten, da diese als »rassisch minderwertig« galten. Dennoch gab es zahlreiche sexuelle Begegnungen. Sie waren mal einvernehmlich, mal geprägt von brutaler Gewalt, und oft verkauften Frauen ihren Körper, um zu überleben. Eindringlich schildert Maren Röger, Historikerin am Deutschen Historischen Institut in Warschau, diese Kontakte und stellt die Maßnahmen von Wehrmacht und SS dar: Während Bordelle eigens eingerichtet wurden, wurden Liebesbeziehungen zum Teil streng bestraft. Maren Röger gibt neue Einblicke in den Besatzungsalltag, die NS-Rassenpolitik und die schwierigen Schicksale der betroffenen Frauen.

Maren Röger, geboren 1981, studierte Kulturwissenschaften und Geschichte in Lüneburg und Wroclaw/Breslau und wurde an der Justus-Liebig-Universität in Gießen promoviert. Von 2010 bis 2015 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Im Sommersemester 2014 war sie Gastprofessorin an der Universität Hamburg und ist seit April 2015 Juniorprofessorin für »Deutschland und das östliche Europa«. Für ihr Buch ?Kriegsbeziehungen? wurde sie mit den Fraenkel Prize in Contemporary History 2014 ausgezeichnet.