Kriminalgeographie - Kritik zur räumlichen Fixierung von Kriminalität und (Un-)Sicherheit

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Sonstiges, Note: 2,0, Christian-Albrechts-Universität Kiel (Geographisches Institut), Veranstaltung: Sozialgeographie der Stadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Begriffe ¿Kriminalität¿ und ¿(Un-)Sicherheit¿ sind in der modernen Gesellschaft und in der öffentlichen sowie in der wissenschaftlichen Diskussion als natürliche Erscheinungsform des gesellschaftlichen Lebens allgegenwärtig. Seit Mitte der 70er Jahre werden Kriminalitätskartierungen mit großer Emotionalität gefertigt. Methodik und Vorarbeit stellen Wissenschaften zur Verfügung, welche im deutschsprachigen Raum als ¿Kriminalgeographie¿ und ¿Kriminologische Regionalanalyse¿ betitelt werden (BELINA, B. 2007: 241). Die Thematiken ¿Kriminalität¿ und ¿(Un-)Sicherheit¿ ermöglichen insbesondere der modernen Humangeographie neue und aufschlussreiche Ansatzpunkte. Insofern lässt sich aufzeigen, in welchem Umfang räumliche Zuschreibungen und Bedeutungen mit den obigen Themenfeldern in Verbindung gebracht werden (ROLFES, M. 2008: 4). Ausdrücke wie Ghetto, Kriminalitätsbrennpunkt, Angstraum, nogo-area oder einfach nur Berliner Bahnhof Zoo werden zum Synonym für Kriminalität oder Unsicherheit und deuten darauf hin, dass Diskussionsansätze für eine Verräumlichung von Kriminalität und Unsicherheit vorherrschen. Insofern werden Stadtviertel, Straßenzüge oder Plätze als potenziell kriminelle oder unsichere Räume erschaffen (GLASZE, G.; PÜTZ, R.; ROLFES, M. 2005: 13). Insbesondere Medien, Politik und Polizei tragen dazu bei, dass eine Lokalisierung von Kriminalität und Unsicherheit in bestimmten Gegenden Teil des Alltagsverständnisses wird (BELINA, B. 2007: 241). Im Hinblick auf die Verräumlichung von Kriminalität und (Un-)Sicherheit wird in der vorliegenden Arbeit verdeutlicht, inwiefern kriminalgeographische Arbeiten und darauf folgende kriminalpräventive Maßnahmen für die Regionalwissenschaft und die Humangeographie ein diskussionswürdiges Instrument sind. Dabei werden sowohl methodische als auch interpretative Defizite aufgezeigt.

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