Kriminalität im Alltag

Warum verschaffen sich Akteure Vorteile auf Kosten anderer? Warum nehmen oder behalten sie Wertgegenstände, die ihnen nicht gehören oder nicht zustehen, wenn sich im Rahmen alltäglicher Handlungsvollzüge spontan die Gelegenheit dazu bietet? - Die vorliegende Studie geht dieser Frage nach und verfolgt das Ziel, solche als 'kriminell' bezeichneten Aktivitäten angesichts günstiger Gelegenheiten zu erklären und aus der sozialen Situation von Akteuren heraus zu verstehen.
Auf der Grundlage des Modells der Frame-Selektion werden die wichtigsten kriminalsoziologischen Theorien in den Bezugsrahmen eines Makro-Mikro-Makro-Modells soziologischer Erklärungen integriert und auf die Selektion kriminellen Handelns bezogen. Am Beispiel von Gelegenheiten zu Fundunterschlagungen und ungerechtfertigten Bereicherungen wird dieser integrative Ansatz einer empirischen Analyse unterzogen. Die Studie, in der eine Stichprobe der Allgemeinbevölkerung postalisch befragt wurde, führt zu dem Ergebnis, dass kriminelles Handeln angesichts von Gelegenheiten als rationales Handeln aufgefasst werden kann, welches weniger durch instrumentelle Anreize als vielmehr durch nicht-instrumentelle Anreize in Verbindung mit kognitiven Strategien der Rechtfertigung strukturiert ist.


PD Dr. Stefanie Eifler ist gegenwärtig als Hochschuldozentin an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld tätig.

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