Krisenmanagement in Projekten

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Note: '-', Höhere Fachschule für Wirtschaft Baselland (KV Baselland, Reinach), Sprache: Deutsch, Abstract: Es dürfte kaum ein Projekt geben, das völlig reibungslos verläuft. Bedingt durch die enorme Komplexität, den hohen Innovationsgrad und den interdisziplinären Charakter beinhalten Projekte ein hohes Potenzial an Krisensituationen. Krisensituationen entstehen durch unbewältigte Projektrisiken, die den weiteren Projektfortschritt verunmöglichen. Das Projektteam ist vom Problem derart überfordert, dass eine Lösung unmöglich erscheint. Mit dieser Arbeit möchte ich die Aufmerksamkeit auf zwei Aspekte des Krisenmanagements in Projekten lenken. Zum einen geht es bei der Analyse von Krisen um fachliche Fragen und zum anderen, wesentlichen Teil, um die emotionalen Aspekte. Eine Umfrage bei 50 Projektleiter/innen von verschiedenen grossen und kleinen Profit- und Non-Profit-Organisationen zeigt auf, wie Krisen wahrgenommen und mit ihnen umgegangen wird. Das Ergebnis daraus bestätigt, dass erst mit der subjektiven Krisenwahrnehmung eine Bedrohung besteht und diese eher intuitiv bewältigt wird. Die Gründe für Krisen sind vielfältig, ebenso die Einstellungen zur Krise. Ob schleichend oder plötzlich eintreffend, Krisen sind letzt-lich eine Sache der Interpretation. Interessant ist aber, dass die meisten Befragten eine «unzulängliche Projektplanung» als ihr grösstes Projektrisiko erleben. Dies steht im Widerspruch zur Lehrmethode, die ein strikt angewandtes Risikomanagement als wichtigen Bestandteil einer soliden Projektplanung fordert. Kann man somit sagen, dass mit der Anwendung der bekannten Projektmanagement-Methodik, Projektkrisen nicht (mehr) auftreten? Oder braucht es weitere Massnahmen, um diese zu erkennen, zu verhindern und erfolgreich zu bewältigen? Aus meiner eigenen Erfahrung als Projektleiterin und Verfasserin dieser Arbeit stelle ich fest, dass die sozialen und kommunikativen Fähigkeiten des Projektleiters eine ebenso zentrale Rolle spielen. Das unlösbare Problem ist nur ein Teil der Krise. Die Reaktion darauf macht den zweiten, wichtigeren Teil aus. Und da ist der Projektleiter gefordert: Ruhe bewahren, Problem erkennen, verantwortliche Schritte übernehmen und aktive Kommunikation erscheinen mir als wichtige Massnahmen. Da eine Krise immer als Dringlichkeitssituation erlebt wird, sollte der Projektleiter bereits die Anzeichen einer Krise akzeptieren und nicht ignorieren. Eine erfolgreiche Krisenbewältigung beginnt mit dem Eingeständnis und nicht mit der Verdrängung eines Problems.

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